Schweiter bei weniger Umsatz mit mehr Gewinn im Halbjahr
Steinhausen ZG – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im ersten Halbjahr die Konjunkturschwäche in Europa zu spüren bekommen. Der Umsatz sank, dafür stieg der Gewinn. Im zweiten Halbjahr rechnet Schweiter mit einem von Unsicherheiten und Volatilität geprägten Geschäft.
Der Umsatz fiel um 6 Prozent auf 527,8 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei kam auch Gegenwind von der Währungsfront. Ohne den starken Franken wäre der Umsatz lediglich um 4 Prozent geschrumpft.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg dagegen um 7 Prozent auf 45,9 Millionen Franken. Die Preisdisziplin, die Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmassnahmen zeigten ihre Wirkung, so Schweiter.
In der Folge konnte die entsprechende EBITDA-Marge auf 8,7 Prozent verbessert werden nach 7,7 Prozent im Vorjahr. Im Vorjahr war der operative Gewinn noch von Einmalkosten für die eingeleiteten strukturellen Kostensenkungsmassnahmen belastet worden, was nun weggefallen ist.
Unter dem Strich erzielte Schweiter einen Reingewinn von 20,3 Millionen Franken. Das ist ein sattes Plus von 71 Prozent.
Display geschrumpft
In der grössten Sparte, im Displaygeschäft, ging der Umsatz in den beiden Kernmärkten Europa und Nordamerika zwar leicht zurück, allerdings habe man die Profitabilität verbessert. In Erwartung steigender Preise zog vor allem die Nachfrage von Distributoren gegen Ende des Semesters merklich an. Weiterhin erfreulich entwickelte sich der Verkauf nachhaltiger Materiallösungen.
Das Architekturgeschäft konnte dank der starken Dynamik in Nordamerika wachsen und die Profitabilität steigern. In Europa wurden die Umsätze durch die anhaltend gedämpfte Nachfrage aufgrund schwacher Bautätigkeit belastet und führten zu teils tiefer Produktionsauslastung. Dennoch wurden die Margen dank der Effizienzmassnahmen besser.
«Das Geschäft mit Kernmaterialien verlief erwartungsgemäss schwächer als im Vorjahr», schrieb Schweiter. Eine tiefere Nachfrage, vor allem im Wind-Bereich, und zunehmender Preisdruck, insbesondere in China, drückten auf den Umsatz. Das Geschäft im Transport- & Industriebereich litt derweil zunehmend unter der schwachen Marktdynamik.
Werk in Deutschland wird geschlossen
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, hat Schweiter im März ein Effizienzprogramm unter dem Namen «Accelerate» gestartet. Das Programm wird im Geschäftsjahr 2024 das Ergebnis mit einmaligen Kosten von bis zu 20 Millionen Franken belasten. Die Effizienzmassnahmen sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Ab 2025 soll das Programm dann jährliche Einsparungen von 10 Millionen bringen.
Als Teil von «Accelerate» hat der Konzern entschieden, das Produktionswerk des Bereichs 3A Composites Display in Mainz bis Ende Jahr 2024 stillzulegen.
Zum Ausblick hiess es, dass Schweiter mit einer währungsbereinigten flachen bis leicht rückläufigen Umsatzentwicklung für das Gesamtjahr rechnet. Der Konzern schätzt die Voraussetzungen für eine weiterhin positive Entwicklung der Profitabilität vorsichtig optimistisch ein. (AWP/mc/pg)