Steinhausen – Der Industriekonzern Schweiter hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt und verdient. Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken. Das deutliche Plus ist vor allem der Übernahme der per Ende 2018 übernommenen britischen Perspex-Gesellschaften zu verdanken.
In lokalen Währungen wäre der Umsatz gar um 15 Prozent gewachsen, wie der Spezialist für Verbundwerkstoffe am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte betrug das organische Umsatzwachstum 1 Prozent. 2019 sei ein weiteres herausforderndes Geschäftsjahr gewesen, welches durch eine unterschiedliche Wachstumsdynamik in den verschiedenen Marktsegmenten und Geographien gekennzeichnet gewesen sei.
So sei einerseits die weltweite Nachfrage nach Kernmaterialien für den Windkraftanlagen gewachsen, schrieb Schweiter. Ebenfalls zugelegt hätten das nordamerikanische Architekturgeschäft sowie die europäischen Umsätze mit Strukturbauteilen für Strassen- und Schienenfahrzeuge.
«Andererseits blieb das organische Wachstum im europäischen sowie im amerikanischen Displaygeschäft unter dem Vorjahr und den selbst gesteckten Zielen. Trotz sehr erfreulichem Architekturgeschäft insgesamt vermochte dieses in Europa und Asien nicht ganz an das starke Vorjahr anzuknüpfen», erklärte der Konzern.
Mehr Gewinn – Erwartungen verfehlt
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg trotz einmaliger Integrationsaufwendungen um 14 Prozent auf 126,5 Millionen Franken. Organisch erhöhte sich der währungsbereinigte EBITDA um 7 Prozent. Die Umsatzrentabilität verbesserte sich ganz leicht auf 10,7 Prozent nach 10,6 Prozent im Vorjahr, wie es weiter hiess.
Unter dem Strich erzielte Schweiter einen Reingewinn von 62,6 Millionen Franken. Das sind 4 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Den Aktionären will Schweiter eine unveränderte Dividende von 40,00 Franken ausschütten.
Damit hat Schweiter die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden Franken und einem EBITDA von 128,5 Millionen Franken gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie 70,8 Millionen Franken prognostiziert. Im Durchschnitt rechneten sie mit einer Dividende von 41,80 Franken.
Zum Ausblick erklärte der Konzern, 3A Composites hat das neue Geschäftsjahr erfolgreich begonnen. Trotz makroökonomischer Unsicherheiten werde mit einem weiterhin guten Geschäftsverlauf gerechnet.
Die Konjunkturprognosen für die europäischen und amerikanischen Displaymärkte zeigen ein uneinheitliches Bild, wie Schweiter schrieb. Der Geschäftsbereich Architektur dürfte sich aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit in Europa, USA und Asien ebenfalls weiter positiv entwickeln. Der Geschäftsbereich Kernmaterialien profitiere von einer anhaltend hohen Nachfrage aus dem Windenergiesektor. Und der Bereich Transport weise einen guten Auftragsbestand auf. Ein weiteres Wachstum sollte drinliegen, hiess es. (awp/mc/ps)