Horgen – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im ersten Semester 2023 den Rekordumsatz des Vorjahres klar verpasst. Die im zweiten Semester 2022 einsetzende Eintrübung des Umfelds hat sich im laufenden Jahr fortgesetzt. Auch der Gewinn ging deutlich zurück.
Der Umsatz reduzierte sich um 14 Prozent auf 559,5 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dabei spielte auch der starke Franken eine Rolle. In Lokalwährungen lag das Minus lediglich bei 9 Prozent. Das Umfeld sei weiterhin sowohl wirtschaftlich als auch geopolitisch anspruchsvoll gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf.
Trotz der zurückhaltenden Nachfrage – welche sich insbesondere im Schlüsselmarkt Europa im Display- und Architekturgeschäft aus dem zweiten Semester 2022 fortgesetzt habe – hätten Marktanteilsgewinne resultiert, bei gleichzeitiger Steigerung der Profitabilität im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Das globale Windgeschäft sei insbesondere dank der positiven Marktentwicklung in China gewachsen, und auch das Transportgeschäft habe zugelegt.
Die Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmassnahmen hätten erwartungsgemäss die negativen Effekte der tieferen Verkaufsvolumen nicht vollständig kompensiert, seien jedoch zunehmend in den Ergebnissen sichtbar, so Schweiter.
In der Folge sank der operative Gewinn (EBITDA) im Vergleich zur Vorjahresperiode um einen Viertel auf 42,9 Millionen Franken ebenfalls markant, wobei die entsprechende Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent zurückfiel. Immerhin konnte der Betriebsgewinn im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 um rund die Hälfte gesteigert werden.
Der Reingewinn brach im Vorjahresvergleich gar um über 50 Prozent auf 11,9 Millionen ein. Mit dem operativen Gewinn hat Schweiter die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt, mit dem Umsatz und Reingewinn hingegen klar verfehlt.
Ähnliches Niveau im H2 wie im H1 erwartet
Für das zweite Semester stellt Schweiter operative Ergebnisse im Rahmen des ersten Semesters in Aussicht. Das Marktumfeld werde weiterhin volatil bleiben und von Unsicherheiten geprägt sein, was die Visibilität einschränke. Die Effizienz soll deshalb weiter verbessert und die laufenden Energieeinsparungsprojekte vorangetrieben werden.
Mit Blick auf die einzelnen Märkte geht das Unternehmen davon aus, dass das Display-Geschäft auch im zweiten Halbjahr «massgeblich von der Konsumentenstimmung in Europa und USA abhängen wird».
Für das Architekturgeschäft wird in Nordamerika eine weiterhin solide Entwicklung auf hohem Niveau und mit starken Margen erwartet, und auch in Asien sei dank einer «erfreulichen Entwicklung in China» mit profitablem Wachstum zu rechnen. Europa hingegen werde anspruchsvoll bleiben.
Im Bereich Kernmaterialien wird von einem soliden Geschäftsverlauf ausgegangen, insbesondere unterstützt durch die stetig wachsende Nachfrage von Windkunden in China. Der Transportbereich erwartet eine langsame Erholung mit Auslieferung der kundenseitig verschobenen Rail-Projekte und der Nachfragenormalisierung im Geschäft mit Busproduzenten. (awp/mc/ps)