Heinz Baumgartner, CEO Schweiter Technologies AG. (Foto: Schweiter)
Horgen – Der Industriekonzern Schweiter hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2016 den Umsatz und den Auftragseingang klar gesteigert. Ein Teil des zweistelligen Wachstums ist dabei auf die im Februar vergangenen Jahres angekündigte Übernahme des belgischen Herstellers von transparenten Kunststoffplatten Polycasa zurückzuführen. Dank einer günstigen Entwicklung der Rohstoffpreise und wegen des Wegfalls insbesondere von Kosten im Zusammenhang mit der Frankenaufwertung aus dem Vorjahr lagen auch die Gewinnziffern markant über dem Vorjahr.
Der Umsatz legte um 16% auf 501,3 Mio CHF deutlich zu, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen von 13%. Bereinigt um die Akquisitionseffekte, also organisch, lag das Wachstum im ersten Semester bei 3 bis 4%, wie CEO Heinz Baumgartner an einer Medienkonferenz erklärte. Der Auftragseingang zog gleichzeitig um 18% auf 548,0 Mio an.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich überproportional um 40% auf 61,5 Mio CHF und die entsprechende Marge um 210 Basispunkte auf 12,3%. Die Profitabilität des akquirierten Polycasa-Geschäftes habe sich gestützt durch die positive Entwicklung der Rohmaterialpreise deutlich erhöht, heisst es dazu. Der Reingewinn lag mit 34,5 Mio um 85% über dem Vorjahresniveau. Im Vorjahr wurde das Ergebnis noch von der Aufwertung des Schweizer Frankens und Integrationskosten belastet. «Ich glaube, wir haben damit ein ordentliches Ergebnis erreicht», sagte Baumgartner.
Wachstum von 3A Composties durch Polycasa gestützt
Beide Geschäftsbereiche hätten dabei zum Umsatzwachstum beigetragen, teilt das in den Bereichen Verbundwerkstoffe und Textilmaschinen tätige Unternehmen am Donnerstag mit. Die grössere Division 3A Composites (Verbundwerkstoffe) verzeichnete ein Wachstum des Umsatzes von 18% auf 462,3 Mio CHF und des Auftragseingangs von 17% auf 498,8 Mio, dies bei einer EBITDA-Marge von 12,5%. Hier war Polycasa im Vorjahr erst während dreier Monate konsolidiert.
Gut lief es dabei im Architekturgeschäft, im Teilmarkt Windenergie oder geografisch gesehen im Nahen Osten und Südostasien, wo zuvor verschobene Projekte nun realisiert wurden. Das Display-Geschäft, welches mittlerweile über 50% des Umsatzes der Division 3A Composites ausmacht und wo Polycasa angesiedelt ist, profitierte in Europa vom gemeinsamen Marktauftritt mit der Polycasa-Gruppe sowie den realisierten Synergien.
Die kleinere Division, SSM Textilmaschinen, wuchs mit Blick auf den Umsatz um 1% auf 38,8 Mio CHF, während sich der Auftragseingang markant um 36% auf 49,2 Mio erhöhte. Die EBITDA-Marge erreichte einen Wert von 14%.
Umsatzmilliarde angepeilt
Zum Ausblick auf den weiteren Verlauf des Jahres heisst es, dass für das zweite Halbjahr in der Hauptdivision 3A Composites mit einem weiterhin positiven Geschäftsverlauf in ähnlichem Rahmen wie im ersten Semester zu rechnen sei. Für die Textilmaschinendivision wird wegen des hohen Auftragsbestands mit einer nochmals verbesserten zweiten Jahreshälfte gerechnet.
Das organische Wachstum der Hauptdivision 3A Composites lag wie erwähnt bei 3 bis 4%. Baumgartner wollte die offizielle Prognose aber nicht dahingehend interpretiert haben, dass die Division erneut um so viel zulegen werde. Vielmehr ziele die Prognose darauf hin, dass der Umsatz absolut gesehen im zweiten Semester noch einmal die rund 500 Mio CHF aus den ersten sechs Monaten erreichen sollte. «Wir wollen im laufenden Jahr die Umsatzmilliarde knacken», bestätigte er frühere Angaben.
Seine Zuversicht hinsichtlich des Wachstums bei den Textilmaschinen begründete Baumgartner mit dem hohen Bestellungseingang. «Es ist für uns eine angenehme Herausforderung, den Auftragsbestand abzuarbeiten.» Für 2016 zeigte sich Baumgartner insgesamt «überzeugt, dass wir erneut ein erfreuliches Geschäftsjahr präsentieren können.»
An der Börse kamen die Zahlen gut an, der Titel schloss 7,6% höher bei 1’029 CHF. (awp/mc/pg)