Schweiter-CEO Heinz Baumgartner.
Horgen – Der Maschinenbauer Schweiter hat im ersten Semester in Schweizer Franken weniger umgesetzt als noch im Vorjahr. In der Folge sank auch die Profitabilität. Die Bereiche 3A Composites und Ismeca Semiconductor konnten den Umsatz in Lokalwährung verbessern, während SSM Textilmaschinen beinahe so viel wie im Vorjahr absetzte. Für das zweite Semester geht Schweiter von einem tieferen Ergebnis aus. Der Nettoumsatz sank um 8,7% auf 425,0 Mio CHF, währungsbereinigt wurde dagegen ein Wachstum von 3% erzielt.
Der Bestellungseingang belief sich in der Berichtsperiode auf 480,3 Mio CHF und war damit um 11% tiefer. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 6,5% auf 31,5 Mio CHF und der Reingewinn um 14% auf 20,3 Mio CHF, wie die Gruppe am Freitag mitteilte.
Gewinnprognosen übertroffen
Im Ergebnis sind laut Mitteilung Währungsverluste von 9 Mio CHF enthalten. Zudem führten Personalanpassungen bei 3A Composites zu einem Ertrag von knapp 4 Mio CHF aus der Reduktion der Personalvorsorgeverpflichtungen. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schweiter die Analystenprognosen beim Nettoumsatz verfehlt, ansonsten aber übertroffen. Der mit Abstand grösste Bereich 3A Composites verzeichnete beim Bestellungseingang eine Abnahme von 6,5%. Auch der Umsatz fiel um rund 10%, währungsbereinigt resultierte ein Plus von 2%. Das operative Ergebnis der Sparte konnte verbessert werden. Positiv wirkte sich die (oben erwähnte) Reduktion der Personalvorsorgeverpflichtungen aus, negativ die höheren Rohmaterialpreise und Restrukturierungskosten. Die Effekte hielten sich aber in etwa die Waage.
Textilmaschinen: Umsatz um 7,5% rückläufig
Textilmaschinen Bei SSM Textilmaschinen sank der Bestellungseingang trotz positivem Branchenumfeld um 15%, der Umsatz ging um 7,5% zurück. Alle Regionen – insbesondere Indien – hätten ein gesunde Nachfrage verzeichnet, so der Maschinenhersteller. Trotz ungünstigen Währungsverhältnissen seien die Margen gehalten worden, wobei auch «stetige Massnahmen zur Kostenreduktion» beigetragen hätten. Das operative Ergebnis fiel im Zuge des tieferen Umsatzes und Aufwertung auf dem Materiallager schwächer aus.
Umsatz bei Ismeca Semiconductor stabil
Ismeca Semiconductor verzeichnete beim Bestellungseingang eine Abnahme von beinahe einem Drittel. Dieser deutliche Rückgang gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres sei rund zur Hälfte währungsbedingt, so Schweiter. Der Umsatz entwickelte sich stabil. Ismeca fakturiert beinahe den gesamten Umsatz in US-Dollar. In Lokalwährung schnitt die die Sparte entsprechend besser ab und verzeichnete ein Umsatzwachstum von 18%. Das Betriebsergebnis (EBIT) blieb mit 4,8 Mio CHF hinter dem Vorjahr (6,0 Mio) zurück. Die Marge lag bei knapp 10%.
Starke Abkühlung erwartet
Für das zweite Semester erwartet Schweiter bei SSM Textilmaschinen und vor allem bei Ismeca Semiconductor eine starke Abkühlung des Geschäfts. Negative Währungseinflüsse dürften das Ergebnis verstärkt belasten, heisst es. Bei 3A Composites werde der Verlauf bei Kernmaterialen wesentlich durch die weitere Entwicklung des Windenergiemarktes in China beeinflusst. Einer möglichen temporären Abschwächung aufgrund staatlicher Massnahmen stünden Ende Jahr positive Auswirkungen des Joint Ventures mit einem chinesischen Hersteller von strukturellen Schaumstoffen gegenüber, heisst es weiter.
Tieferes Ergebnis im zweiten Halbjahr
Die Entwicklung von Architektur und insbesondere Display sei vor allem in den USA vom weiteren Konjunkturverlauf abhängig, während die Gruppe in Europa einen gleichbleibenden Geschäftsverlauf erwartet. In allen Geschäftsbereichen stünden den anhaltenden negativen Währungseinflüssen positive Auswirkungen von Restrukturierungs- und Kosteneinsparungsprogrammen gegenüber, welche ab dem vierten Quartal namentlich bei 3A Composites vollumfänglich zum Tragen kämen, so Schweiter. Insgesamt werde aber das Ergebnis im zweiten Semester tiefer ausfallen. (awp/mc/upd/ps)