Schweiter verzeichnet geringeren Umsatz und Gewinneinbruch
Steinhausen – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im Geschäftsjahr 2022 entsprechend den Vorhersagen der Gewinnwarnung vom Oktober etwas weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Der Gewinn ging dabei markant zurück, was sich in einer geringeren Dividende niederschlägt.
Der Umsatz reduzierte sich um 2 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Ohne den negativen Währungseinfluss hat indes ein leichtes organisches Plus resultiert.
Dieses Wachstum sei einerseits auf Preiserhöhungen zurückzuführen und andererseits auf ein starkes Wachstum in Nordamerika. In Europa hat sich im zweiten Semester insbesondere die Nachfrager im Display-Geschäft «erheblich abgeschwächt» und im Architekturgeschäft verlangsamt.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank gleichzeitig um 44 Prozent auf 85,5 Millionen Franken überproportional und entsprechend der Vorhersage vom Oktober. Die zugehörige Marge ging ebenfalls deutlich um über 5 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent zurück. In diesem Gewinn sind Einmalaufwendungen für strukturelle Kostensenkungsmassnahmen in mittlerer einstelliger Millionenhöhe enthalten.
Wegen der Eintrübung des Geschäftsumfelds im zweiten Semester hatte Schweiter bereits im Oktober Massnahmen zur Verbesserung der Effizienz und zur Senkung der Kosten, verbunden mit einem Stellenabbau in Europa, angekündigt. Zusätzliche Kosten in Höhe von rund 3 Millionen Franken entstanden im Zusammenhang mit Wertberichtigungen auf dem Anlagevermögen wegen der Restrukturierung des Standortes in Darwen, England.
Gewinneinbruch und halbierte Dividende
Der Reingewinn brach in der Folge um zwei Drittel auf 29,1 Millionen Franken ein. Die Dividende soll entsprechend um die Hälfte auf 20 Franken je Aktie gekürzt werden. Ein weiterer Antrag zu Handen der Generalversammlung ist die Umwandlung der Inhaberaktien in Namenaktien.
Die Erwartungen der Finanzgemeinde gemäss dem AWP-Konsens wurden mit diesem Zahlenkranz nicht ganz erreicht.
Zum Ausblick hiess es, dass ein belastbarer Ausblick schwierig sei und dass das erste Semester noch anspruchsvoll bleiben dürfte. Für Zuversicht sorge indes eine spürbare Belebung in den Märkten für Windenergieanlagen sowie Transport & Industrie. Die im Berichtsjahr eingeleiteten Massnahmen stärkten zudem die Wettbewerbsfähigkeit, um im volatilen Marktumfeld erfolgreich zu bestehen und die Marktanteile auszubauen.
Weiter kommt es an der Spitze des Verwaltungsrats zu einer Wachablösung. Beat Siegrist, seit 2011 Präsident des Verwaltungsrats, will auf die kommende GV als Präsident zurücktreten aber noch im Gremium verbleiben. Er soll durch den früheren und langjährigen CEO Heinz Baumgartner ersetzt werden. (awp/mc/ps)