Steinhausen – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im Geschäftsjahr 2021 erneut den Umsatz gesteigert. Das Niveau des Gewinns aus dem Vorjahr konnte hingegen wie angekündigt wegen der hohen Vergleichsbasis nicht gehalten werden. Die Dividende bleibt dennoch stabil.
Der Umsatz erhöhte sich um 6 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 1,23 Milliarden Franken, wie der Spezialist für Verbundwerkstoffe am Freitag mitteilte. Die Produkte von Schweiter hätten sich einer äusserst starken Nachfrage erfreut.
In der zweiten Jahreshälfte habe sich der Bedarf an Kernmaterialien für die Windenergiebranche in China und den USA abgeschwächt, hiess es zum Geschäftsverlauf. Demgegenüber hätten die Umsätze mit Produkten für den amerikanischen Display-, Architektur- und Marinemarkt floriert und neue Bestmarken erreicht.
Zu den grössten Herausforderungen zählte das Unternehmen die Einhaltung der Liefertermine angesichts der eingeschränkten Verfügbarkeit bestimmter Rohmaterialien und markanter Engpässe bei diversen Zuliefer- und Transportunternehmen. Auch die Steuerung der Produktion sei aufgrund von Projektverzögerungen auf Kundenseite nicht einfach gewesen.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 14 Prozent auf 151,5 Millionen Franken. Damit fiel die entsprechende Marge um 2,8 Prozentpunkte auf 12,3 Prozent zurück.
Stabile Dividende trotz tieferem Gewinn
Der Gewinn wurde belastet durch die verzögerte Weitergabe höherer Kosten sowie von einmaligen Integrationsaufwendungen für das im Vorjahr übernommene Foamboard-Geschäft von Newell. Trotz einer «ausserordentlich» hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sei dies das zweitbeste je erreichte Betriebsergebnis, betont Schweiter.
Der Reingewinn lag mit 84,4 Millionen Franken um 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Den Aktionären soll dennoch eine unveränderte Dividende von 40 Franken je Aktie ausgeschüttet werden. Die Erwartungen der Finanzgemeinde gemäss dem AWP-Konsens wurden mit diesem Zahlenkranz auf Gewinnstufe übertroffen, der Umsatz lag hingegen etwas tiefer als gedacht.
Zum Ausblick hiess es, dass aufgrund der aktuellen politischen Situation jede Vorausschau mit erheblicher Unsicherheit belastet sei. Insgesamt seien die Geschäfte aber «solide» ins neue Jahr gestartet.
Nach Monaten der Pandemiebeschränkung sei das Bedürfnis an Einkaufserlebnissen und an Restaurantbesuchen wieder deutlich zu spüren. Diese Entwicklung sollte die Nachfrage nach Displayprodukten von 3A Composites – so nennt Schweiter das Geschäft mit Verbundwerkstoffen – erhöhen. Zudem wird erwartet, dass sich die Nachfrage nach Produkten für den Messebau schrittweise erholen werde. (awp/mc/pg)