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Lausanne – Die Schweizer Wirtschaftsschule IMD hat zum 25. Mal ihr World Competitiveness Ranking veröffentlicht. Die 10 wettbewerbsfähigsten Länder 2013 sind: USA (1), Schweiz (2), Hongkong (3), Schweden (4), Singapur (5), Norwegen (6), Kanada (7), VAE (8), Deutschland (9) und Katar (10).
Die USA haben sich 2013 dank des wiedererstarkten Finanzsektors, enormer technischer Innovationen und erfolgreicher Unternehmen den Spitzenplatz zurückerobert. China (21) und Japan (24) konnten ihre Wettbewerbsfähigkeit ebenfalls verbessern. Im Falle Japans scheinen die «Abenomics» wie eine Initialzündung auf die Wirtschaftsdynamik gewirkt zu haben, schreibt IMD.
In Europa zählen die Schweiz (2), Schweden (4) und Deutschland (9), deren Erfolg auf dem exportorientierten Produktionssektor, diversifizierter Wirtschaft, leistungsstarken kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Haushaltsdisziplin beruht, zu den wettbewerbsfähigsten Ländern. Der Rest Europas ist durch Sparprogramme, die die Erholung verzögern und am richtigen Zeitpunkt für die vorgeschlagenen Massnahmen zweifeln lassen, in seinem Handeln stark eingeschränkt.
Schwellenländer bleiben von Erholung der Weltwirtschaft abhängig
Die BRIC-Staaten agierten mit unterschiedlichem Erfolg. China (21) und Russland (42) verbesserten sich in den Rankings, während Indien (40), Brasilien (51) und Südafrika (53) insgesamt zurückfielen. Die Schwellenländer bleiben im Allgemeinen stark abhängig von der Erholung der Weltwirtschaft, die offenbar auf sich warten lässt.
In Lateinamerika hat Mexiko (32) eine leichte Besserung seiner Wettbewerbsfähigkeit erfahren, was sich nun im Laufe der Zeit und durch beständige Umsetzung von Strukturreformen festigen muss.
Wachstum als Grundvoraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit
«Während die Entwicklung in der Eurozone nach wie vor stagniert, haben die eindrucksvolle Rückkehr der USA an die Spitze der Rankings und ermutigende Nachrichten aus Japan die Debatte um die Sparpolitik neu belebt», so Professor Stéphane Garelli, Direktor des IMD World Competitiveness Center. «Strukturreformen sind zwar unumgänglich, aber Wachstum bleibt eine Grundvoraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit. Ausserdem sorgen die harten Sparmassnahmen vielzu häufig für Widerstand in der Bevölkerung. Schliesslich müssen die Länder den sozialen Zusammenhalt bewahren und Wohlstand schaffen.»
«Zwar nimmt die Wettbewerbsfähigkeit Europas ab, aber die Schweiz, Schweden, Deutschland und Norwegen glänzen mit Erfolgen. Lateinamerika zeigt enttäuschende Leistungen, in der gesamten Region sind jedoch grosse internationale Unternehmen vertreten. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika unterscheiden sich in ihren Strategien in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und Leistung erheblich, dennoch bleiben die BRIC-Staaten eine Option, die viel versprechende Chancen bietet», so Garelli.
Die goldene Regel
«Eigentlich ist die goldene Regel zur Erreichung von Wettbewerbsfähigkeit ganz einfach: Produktion, Diversifizierung, Export, Infrastrukturinvestitionen, Bildung, KMU-Förderung, Durchsetzung von Haushaltsdisziplin und vor allem Wahrung des sozialen Friedens.» (IMD/mc/pg)