Zürich – Trotz eines leichten Rückgangs im Ranking bescheinigt der ‹Foreign Direct Investment Confidence Index (FDICI) 2024› der globalen Unternehmensberatung Kearney der Schweiz eine hohe Attraktivität für ausländische Investoren. Erstmals wurde im Ranking auch das Thema KI berücksichtigt, das mittlerweile bei 72 Prozent der befragten Unternehmen eine Rolle spielt. Die USA halten zum 12. Mal den ersten Platz, gefolgt von Kanada und China, das vom 7. Platz in die Top 3 aufsteigt.
Der ‹Foreign Direct Investment Confidence Index› (FDICI) 2024′ der globalen Unternehmensberatung Kearney stellt der Schweiz weiterhin ein gutes Zeugnis aus. «Obwohl das Land im Ranking vom 12. auf den 13. Platz abrutscht, bleibt die Schweiz dank ihrer wirtschaftlichen und politischen Stabilität, ihres transparenten und fairen Rechtssystems, ihrer zuverlässigen und umfangreichen Infrastruktur und der effizienten Kapitalmärkte weiterhin ein attraktives Ziel für ausländische Investoren», so Victor Dijon de Monteton, Partner bei Kearney Schweiz. Die im Jänner 2024 in 30 Ländern erhobene Umfrage spiegelt die Meinung leitender Führungskräfte in weltweit führenden Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 500 Millionen US-Dollar wider.
Schweiz ist Innovationsweltmeister
Auch im Korruptionswahrnehmungsindex 2023 von Transparency International belegt die Schweiz Platz 6 von 180 Märkten, was ihre starken ethischen Praktiken und ihre Stabilität unterstreicht. Darüber hinaus kündigte die Schweizer Regierung im August 2023 einen Entwurf für neue Vorschriften zur Verschärfung der Geldwäschebestimmungen an, der Anwälte und Berater für die Meldung von Risiken verantwortlich macht und die Aufsicht über juristische Personen, einschliesslich Trusts, verstärkt. Alle künftigen Immobilientransaktionen sollen ebenfalls einer Due-Diligence-Prüfung unterzogen werden. Barzahlungen für Edelmetalle und Edelsteine sollen ab einem Wert von 15.000 Schweizer Franken (17.055,14 $), statt wie bisher erst ab 100.000 Franken, einer Geldwäscheprüfung unterzogen werden. Zudem ist die Schweiz auch Innovationsweltmeister, nimmt sie doch im Global Innovation Index 2023 der World Intellectual Property Organization (WIPO) den ersten Platz von 132 Volkswirtschaften ein.
USA zum 12. Mal auf Platz 1, China erstmals unter den Top 3.
Die USA belegen zum 12. Mal in Folge den ersten Platz im Ranking. Die Stärke der US-Wirtschaft, die als die am schnellsten wachsende in der G7 gilt, und die wieder steigende Verbraucherstimmung haben wahrscheinlich zu dieser Bewertung beigetragen. Kanada zeigt ebenfalls eine starke Leistung und behält seinen zweiten Platz bei. Kanada gehört damit weiterhin zu den Top-Fünf-Märkten im 12. Jahr in Folge. China springt von der 7. Position auf den 3. Platz, was teilweise durch die Lockerung der Kapitalkontrollen für ausländische Investoren in Shanghai und Peking im September 2023 erklärt werden kann.
Japan hingegen fällt vom 3. auf den 7. Platz zurück, was wahrscheinlich die anhaltenden wirtschaftlichen Probleme des Marktes widerspiegelt, der im vierten Quartal 2023 in eine Rezession geraten ist. Insgesamt zeigt die diesjährige Umfrage die Präferenz der Investoren für entwickelte Märkte, die 17 der 25 Märkte im Index ausmachen. Dennoch bauen Schwellenländer ihre Präsenz auf der Liste weiter aus, wobei die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien besonders bemerkenswerte Aufstiege von den Plätzen 18 auf 8 bzw. von 24 auf 14 verzeichnen.
KI spielt bei Investitionsentscheidungen entscheidende Rolle
Erstmals haben die Autoren des FDICI das Thema KI berücksichtigt, das sich rasant ausbreitet: 72 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie KI bereits signifikant oder moderat in ihre Unternehmensprozesse eingebaut haben. Sie gehen davon aus, dass ihr Unternehmen KI für Kundenservice und Chatbots, zur Automatisierung manueller Prozesse und zur Verbesserung der Lieferketten in der Zukunft einsetzen werde. Laut Index sagen fast zwei Drittel der Befragten, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren den Einsatz von KI bei Investitionsentscheidungen ausweiten werde. Als treibende Kraft nennen Anleger dabei Kosten- oder Effizienzeinsparungen.
Schwellenländer bauen ihre Präsenz aus
Insgesamt ergibt der diesjährige Index, dass Anleger zwar weiterhin entwickelte Märkte präferieren, aber auch Schwellenländer ihre Präsenz ausbauen. Zum zweiten Mal in Folge in der Geschichte des FDICI bietet der Index ein exklusives Ranking für diese Länder. Angeführt von China, belegen die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Indien, Brasilien, Mexiko, Polen und Argentinien die ersten acht Plätze. Sie sind die einzigen aufstrebenden Märkte, die in die Weltrangliste aufgenommen wurden. (mc/pg)