Bern – Die Schweiz leistet den Überschwemmungsopfern nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine materielle Hilfe und stellt technisches Fachwissen zur Verfügung. Eine genaue Beurteilung der Auswirkungen und Bedürfnisse vor Ort werde erst in einigen Tagen möglich sein.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) habe rasch auf die teilweise Zerstörung des Kachowka-Damms und die damit verbundenen Überschwemmungen reagiert, bestätigte die Behörde zu einem Bericht der «SonntagsZeitung».
Die Schweizerische Botschaft in Kiew wird derzeit durch zwei Fachpersonen für Wasser, Sanitärversorgung und Siedlungshygiene (WASH) des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) unterstützt, die sich bereits im Land befunden hätten.
Zusammen mit einem ukrainischen WASH-Ingenieur würden sie mithelfen, kurz- und mittelfristige Lösungen zur Eindämmung der Auswirkungen zu suchen. Ein weiteres SKH-Mitglied sei an die Vereinten Nationen (UNO) sekundiert und engagiere sich in der Koordination von WASH-Massnahmen mit den ukrainischen Wassernetzbetreibern.
Lieferung von Rohren und Pumpen
Die Botschaft in Kiew sei derzeit dabei, dringend benötigte Rohre und Pumpen an die Wassernetzbetreiber oberhalb des Staudamms zu liefern. Dadurch könnten die Wasserversorgungssysteme auch bei niedrigeren Wasserständen betrieben werden. Sie arbeite zudem mit Gemeinden, lokalen Wassernetzbetreibern und Nichtregierungsorganisationen (NGO) an Plänen für die Lieferung von Wasseraufbereitungseinheiten und Wassertanks.
Viele von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) finanzierte Partnerorganisationen hätten ihre Aktivitäten angepasst, um den von den Überschwemmungen betroffenen Menschen Soforthilfe zu leisten. So unterstütze die Schweizer Partnerorganisation Partnership Fund for a Resilient Ukraine (Pfru) die lokale Regierung der Stadt Cherson bei der Bereitstellung von Wassertanks, Generatoren sowie Booten für Rettungs- und Minenräumaktionen.
Hilfe für Direktbetroffene
Andere von der DEZA finanzierte NGOs leisten ebenfalls Nothilfe für die von den Überschwemmungen Betroffenen. Dabei geht es laut EDA um Hygienekits, Material für Unterkünfte, Lebensmittel und andere Hilfsgüter.
Eine genaue Beurteilung der Auswirkungen und Bedürfnisse vor Ort werde erst in einigen Tagen möglich sein. Der Zugang und die Hilfeleistung in der Region würden durch verschobene und angeschwemmte Minen erschwert, schreibt das EDA weiter. (awp/mc/pg)