Schweiz: Mehr als 7,8 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr 2017

Neuenburg – 2017 wurden in der Schweiz 7,861 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Zwischen 2012 und 2017 ging die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden durchschnittlich um 15 Minuten auf 41 Stunden und 7 Minuten zurück. Die Anzahl der jährlichen Ferienwochen stieg gemäss den Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) weiterhin stetig an und betrug 5,14 Wochen.

Gemäss der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL) verringerte sich die Anzahl Arbeitsstunden sämtlicher Erwerbstätiger in der Schweiz 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4% auf 7,861 Milliarden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass 2017 mehr Feiertage auf einen Werktag fielen als im Vorjahr. Ansonsten wäre das Arbeitsvolumen nicht zurückgegangen, sondern im Zuge der erhöhten Beschäftigtenzahl (+0,7%) sowie der gesunkenen tatsächlichen wöchentlichen Arbeitszeit pro Arbeitsstelle (–0,2%) um 0,5% gestiegen.

Rückgang der tatsächlichen Arbeitszeit bei den Vollzeitarbeitnehmenden
Zwischen 2012 und 2017 verringerte sich die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der Vollzeitarbeitnehmenden (ohne Arbeitnehmende in eigener Firma) um 15 Minuten auf 41 Stunden und 7 Minuten. Bei der Anzahl Ferienwochen wurde weiterhin ein konstanter Anstieg von 5,05 auf 5,14 Wochen pro Jahr (+0,4 Tage) beobachtet. Die Arbeitnehmenden im Alter von 20 bis 49 Jahren verfügen mit 4,92 Wochen über weniger Ferien als die 15- bis 19-Jährigen und die 50- bis 64-Jährigen (5,31 bzw. 5,62 Wochen).

Über 45 Stunden pro Woche im Primärsektor
Die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche wurde bei den Vollzeitarbeitnehmenden des Primärsektors registriert (2017: 45 Stunden und 35 Minuten). Dahinter folgen die Wirtschaftsabschnitte «Gastgewerbe» (42 Stunden und 30 Minuten), «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (41 Stunden und 44 Minuten) sowie «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (41 Stunden und 29 Minuten).

Überstundenquote
2017 belief sich die Überstundenquote der Vollzeitarbeitnehmenden, d.h. die jährliche Dauer der Überstunden in Prozent der vertraglich festgelegten jährlichen Arbeitszeit, auf 2,2%. Je nach Wirtschaftsabschnitt zeigen sich Unterschiede: Am höchsten ist die Quote beim «Kredit- und Versicherungsgewerbe» (3,5%), am niedrigsten bei den Beschäftigten in der «Land- und Forstwirtschaft» (1,0%).

Quote der gesundheitsbedingten Absenzen
Gesundheitsbedingte Absenzen (Krankheit oder Unfall) waren für den grössten Anteil (77%) des jährlichen Absenzenvolumens der Arbeitnehmenden verantwortlich, gefolgt von Absenzen aufgrund von Mutterschaftsurlaub (11%) sowie von Militär- oder Zivildienst (7%). 2017 waren bei den Vollzeitarbeitnehmenden 3,1% der Absenzen gesundheitsbedingt. Die tiefste Quote (2,2%) wies der Wirtschaftsabschnitt «Gastgewerbe» auf, die höchste der Wirtschaftsabschnitt «Immobilien, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» (4,3%).

Internationaler Vergleich
Im EU28/EFTA-Ländervergleich verzeichnete Island im Jahr 2017 mit 42 Stunden und 54 Minuten die höchste tatsächliche Arbeitszeit pro Woche bei den Vollzeitarbeitnehmenden, gefolgt von der Schweiz (42 Stunden und 36 Minuten), dem Vereinigten Königreich (40 Stunden und 42 Minuten) sowie Rumänien (40 Stunden und 36 Minuten). Am Schluss der Rangliste lagen Frankreich (37 Stunden und 36 Minuten) und Finnland (37 Stunden und 48 Minuten), während der Durchschnitt in der EU28 bei 39 Stunden und 24 Minuten lag.

Betrachtet man jedoch die Gesamtheit der Erwerbstätigen, so zählte die Schweiz mit 35 Stunden und 54 Minuten im Jahr 2017 zu den Ländern mit der niedrigsten tatsächlichen Arbeitszeit pro Woche. Grund hierfür ist der hohe Anteil Teilzeit Erwerbstätiger. In Griechenland war die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit am höchsten (40 Stunden und 42 Minuten), am anderen Ende der Rangliste befanden sich die Niederlande (31 Stunden und 48 Minuten). Der Durchschnitt in der EU28 betrug 36 Stunden und 24 Minuten.

Setzt man das Gesamtvolumen der geleisteten Arbeitsstunden ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung (15 Jahre und älter), gehört die Schweiz (23 Stunden und 24 Minuten) – hinter Island (31 Stunden und 6 Minuten) sowie vor der Tschechischen Republik und Estland – zur Spitzengruppe der EU28/EFTA-Länder. Dies ist auf die hohe Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung in der Schweiz zurückzuführen. Das Schlusslicht bildeten Italien (16 Stunden und 6 Minuten) und Griechenland (16 Stunden und 36 Minuten), während der Durchschnitt in der EU28 bei 19 Stunden und 30 Minuten lag. (BFS/mc/ps)

BFS

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