Schweiz setzt auf Freihandel mit den USA

Didier Burkhalter

Bundesrat Didier Burkhalter. (Foto: admin.ch)

Bern – Die Schweiz wird gegenüber den USA weiterhin auf Freihandel setzen. Protektionismus und neue Zölle, wie sie der neue US-Präsident Donald Trump in seiner Wahlkampagne angekündigt hatte, seien nicht im Interesse der Schweiz, sagte Bundesrat Didier Burkhalter in einer ersten Reaktion.

«Das werden wir der neuen Regierung auch so mitteilen», sagte Burkhalter am Mittwoch in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen SRF. Eine Abschottung der Märkte sei weder für die USA noch für die Schweiz gut.

Der Aussenminister verwies auf das Handelsvolumen von 50 Mrd CHF zwischen den beiden Ländern. Das sei nicht nichts. Die USA sind für die Schweiz die zweitwichtigste Exportnation.

Kernthemen Frieden und Sicherheit
In der Sicherheitspolitik dürften Friedensaktionen vor dem aktuellen politischen Hintergrund noch wichtiger werden. Die Schweiz habe hier eine bedeutende Rolle. Sie sei nicht Alliierte sondern Partnerin. Burkhalter erinnerte daran, dass die Schweiz die Interessen der USA im Iran vertritt. Mediationen, gute Dienste und das internationale Genf seien weitere Trümpfe der Schweizer Aussenpolitik. Die USA sollten sich ihrerseits als Kraft für den Frieden einsetzen.

Die Schweiz wolle mit der neuen US-Regierung konstruktiv zusammenarbeiten. Sie werde dabei ihre Interessen und Werte verteidigen, sagte Burkhalter in einem Interview mit dem Westschweizer Radio (RTS).

Es gelte, der neuen amerikanischen Regierung Zeit zu geben, ihren Weg zu finden. Erst anschliessend werde sich die Schweiz ein Urteil bilden können. Die Schweiz werde den Kontakt mit der US-Regierung suchen, um sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu verstehen.

Interesse an einem starken Amerika
Die Schweiz habe alles Interesse an einer starken und geeinten USA. Ein zerrissenes und uneiniges Amerika sei dagegen nicht gut für die übrige Welt. Die Welt und die USA veränderten sich. Die Schweiz dagegen sei weniger stark Veränderungen unterworfen.

«Wir betrachten die Weltpolitik immer aus dem Blickwinkel der Schweizer Interessen», sagte Burkhalter in dem Interview, das das RTS kurz vor Bekanntgabe des definitiven Wahlresultats in den USA geführt hatte. Es gelte, Brücken zu bauen. Die Schweiz wolle diesen Weg mit der neuen Regierung in Washington beschreiten.

Schneider-Ammann gratuliert Trump formell
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann gratulierte Trump zu seiner Wahl. Die Schweiz wolle unter ihm «die engen Beziehungen und die Zusammenarbeit pflegen», schreibt das Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Wie protokollarisch üblich habe der Bundespräsident die Glückwünsche zur Wahl mit einem Brief überbracht. In diesem habe Schneider-Ammann «die engen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen unseren Ländern und die gemeinsamen Werte gewürdigt», so das Departement. (awp/mc/pg)

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