Bern – Der Schweizer Aussenhandel bleibt auf hohem Niveau. Da die Exporte im Februar weiter zunahmen, die Importe nach dem Spitzenergebnis im Januar aber deutlich zurückgingen, fiel der Handelsbilanzüberschuss sehr hoch aus.
Auf saisonbereinigter Basis legten die Exporte im Berichtsmonat verglichen zum Vormonat nominal um 1,8% und real um 2,3% zu auf 19,33 Mrd CHF. Bei den Importen resultierte zwar ein nominales Minus von 9,8% bzw. real von 9,5%, der absolute Wert bleibt mit 16,12 Mrd allerdings auf hohem Niveau.
Insgesamt ergibt sich für den Februar somit ein hoher Exportüberschuss von 3,22 Mrd CHF, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Im Vormonat waren es bei umgekehrter Entwicklung lediglich 1,1 Mrd gewesen.
Vormonatszahlen – Export bei Chemie-Pharma sehr positiv
Die EZV kommentiert seit letztem Monat nicht mehr die Vergleichszahlen zum Vorjahr, sondern nur noch die saisonbereinigten Ergebnisse zum Vormonat. Zur Gesamtentwicklung bei den Exporten trugen demnach hauptsächlich chemisch-pharmazeutische Produkten (+4,1%; +343 Mio) bei, womit diese ihren langfristigen Wachstumstrend bestätigten. Positive Impulse kamen auch von der Warengruppe «Übrige», wobei hier das Exportplus von fast 23% (+186 Mio) bei den Bijouterie- und Juwelierwaren herausstach.
Hingegen gingen die Ausfuhren von Maschinen und Elektronik (-2,3%), Präzisionsinstrumenten (-2,3%) sowie Metallen (-2,1%) zurück, bei all diesen Gruppen den zweiten Monat in Folge. Dennoch wiesen die MEM-Produkte weiterhin ein hohes Niveau auf, hiess es bei der EZV.
Die Verkäufe von Uhren (-0,7% erlitten den ersten Dämpfer in den letzten vier Monaten, gleichwohl bleibe die drittgrösste Sparte auf Wachstumskurs. Dies zeigen auch die ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Branchenzahlen des Schweizer Uhrenverbandes FH: Im Vorjahresvergleich wuchsen die Uhrenexporte nominal um 12,9% auf 1,69 Mrd CHF.
Vor allem nach Europa
In Bezug auf Regionen resultierte das Plus fast ausschliesslich aus den Ausfuhren nach Europa (+3,1%), wobei die Mehrausfuhren vor allem nach Spanien (+39,1%), Italien (+10%) und Frankreich (+9%) gingen. Dagegen gingen die Verkäufe ins Vereinigte Königreich um fast ein Viertel auf 704 Mio CHF zurück – und damit auf den tiefsten Wert seit September 2014. Der Absatz nach Nordamerika legte derweil um 1,7% zu, während die Exporte nach Asien um 2,0% tiefer ausfielen. Innerhalb von Asien waren die Ausfuhren nach China (-13%) und Japan (-6,4%) rückläufig, dennoch sei der Trend bei diesen zwei Ländern nach wie vor positiv, schrieb die EZV.
Bei den Importen erklären die Warengruppe Chemie-Pharma und Fahrzeuge mehr oder weniger den ganzen Rückgang. Aufgrund des Basiseffektes (Rekordergebnis im Januar) sanken die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten um 979 Mio CHF. Namentlich hätten sich die Bezüge von Medikamenten und pharmazeutischen Wirkstoffen reduziert. Die Importe von Fahrzeugen (Flugzeugimporte im Vormonat) gingen um 656 Mio auf 1,3 Mrd – und damit den tiefsten Wert seit zwei Jahren – zurück.
Die Bezüge von Maschinen und Elektronik sowie Metallen hätten ausserdem nicht mit den Spitzenergebnissen der Vormonate mithalten können, hiess es. Das Gesamtminus setzte sich aus den gesunkenen Importen aus Nordamerika (-43%) und Europa (-6,6%) zusammen, wogegen die Einfuhren aus Asien um 11% stiegen. (awp/mc/ps)