Zürich – Für die Schweizer Bauwirtschaft zeichnet sich im zweiten Quartal eine Stagnation ab. Der Schweizer Bauindex, der ein Frühindikator für die Umsatzentwicklung im laufenden Quartal ist, verbleibt im zweiten Jahresviertel unverändert bei 142 Punkten. Während der Hochbau gegenüber dem Vorquartal um ein Prozent zulegen dürfte, wird für den Tiefbau ein Rückgang der saisonbereinigten Umsätze um 1,6 Prozent erwartet.
Der Tiefbau hat in den letzten Quartalen einen beträchtlichen Teil seines Auftragsbestands abgearbeitet und dürfte seinen Normalisierungskurs auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzten, wie die Credit Suisse (CS) am Mittwoch mitteilt. Die Grossbank erhebt den Index zusammen mit dem Schweizerischen Baumeisterverband vierteljährlich.
Der wichtigste Wachstumstreiber der letzten Jahre, der Wohnungsbau, scheine ebenfalls allmählich an Grenzen zu stossen, heisst es weiter. Hohe Auftragsbestände und ein weiterhin hohes Niveau an neuen Baugesuchen sprächen jedoch gegen eine unmittelbar bevorstehende Korrektur.
Wirtschaftsbau erstarkt zunehmend
Die Wachstumsimpulse im Hochbau gingen derweil zunehmend vom wiedererstarkten Wirtschaftsbau aus. Letzterer scheine besonders stark von der positiven gesamtwirtschaftlichen Dynamik zu profitieren. Die Credit Suisse rechnet für diese im laufenden Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2,2 Prozent, wie sie in der Mitteilung schreibt.
Von dieser Dynamik werde voraussichtlich auch das Bauhauptgewerbe profitieren, jedoch zum Preis eines weiteren Ausbaus von Ungleichgewichten auf dem Immobilienmarkt. Letztlich sei es eine Frage der Zeit, bis es hier doch noch zu einer Korrektur komme – was die Baubranche dereinst empfindlich treffen dürfte, so das Fazit. (awp/mc/ps)