Schweizer Börse ordnet Dekotierung der Accu-Aktien an
Emmenbrücke / Zürich – Die Aktien der Accu Holding werden ab dem 28. April 2017 nicht mehr an der Schweizer Börse gehandelt. Die Dekotierung wurde von der SIX Exchange Regulation mit Verweis auf das Kotierungsreglement angeordnet.
Der letzte Handelstag an SIX Swiss Exchange ist somit der 27. April 2017, geht am Dienstag aus einer Medienmitteilung hervor. Der Entscheid ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Mit der Publikation des vorliegenden Entscheids wird der Handel mit den Aktien der Gesellschaft per sofort wieder eröffnet, heisst es weiter.
Das Regulatory Board begründet Ihren Entscheid damit, dass die Zahlungsfähigkeit der Accu Holding ernsthaft in Frage steht und zudem keine Informationen vorlägen, die eine Aussicht auf eine Sanierung der Gesellschaft zulassen würden.
Die Regulationsbehörde der SIX hatte die Accu-Aktien bereits Ende 2016 «bis auf Weiteres» vom Handel an der Schweizer Börse suspendiert, weil das Unternehmen nicht mehr in der Lage war, seine Aufrechterhaltungspflichten zu erfüllen.
Missliche finanzielle Lage
Die mangelhafte Erfüllung der Aufrechterhaltungspflichten durch die Accu Holding steht im Zusammenhang mit der misslichen finanziellen Lage der Gesellschaft, teilte diese am Dienstag mit. Es könne nicht damit gerechnet werden, dass der Geschäftsbericht 2015 noch veröffentlicht werde. Gleiches gelte für den Geschäftsbericht 2016, der spätestens am 30. April 2017 vorliegen müsste.
Angesichts des geschilderten Sachverhaltes sei auch nicht davon auszugehen, dass die Mittel vorhanden sein werden, um den weiteren Aufrechterhaltungspflichten nachzukommen.
In Nachlassstundung
Die Accu Holding befindet sich derzeit in provisorischer Nachlassstundung. Die Verschuldung von Tochtergesellschaften ist hauptsächlich für diese Schieflage verantwortlich. Das Unternehmen macht insbesondere das frühere Geschäftsgebaren des einstigen Chefs und Verwaltungsratspräsidenten Marco Marchetti für die eigenen Probleme verantwortlich.
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende September 2015 gegen den inzwischen zurückgetretenen Marchetti ein Untersuchungsverfahren wegen möglicher Vermögensdelikte eröffnet.
Wie die Halbjahreszahlen 2016 zeigten, steckt das Unternehmen tief in den roten Zahlen. Nach den ersten sechs Monaten 2016 stand ein Verlust von mehr als 21 Mio CHF zu Buche, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 1,5 Mio CHF war.
An der Börse reagieren die Accu-Valoren in den ersten Handelsminuten mit einem Kursrutsch um 7,4% auf 25 Rappen. Bereits Ende 2016 hatten die Papiere, nachdem die Börse die vorübergehende Handelssperre verkündet hatte, inner dreier Tage fast 80% eingebüsst. (awp/mc/upd/ps)