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Zürich – Der Schweizer Einkaufsmanager-Index (PMI, saisonbereinigt) ist im April weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten verharrt: Er blieb im Vergleich zum Vormonat stabil bei 47,9 Punkten. Demnach habe sich die Verlangsamung der Industriedynamik stabilisiert, heisst es in einer Mitteilung der Credit Suisse vom Mittwoch. Von AWP befragte Ökonomen hatten für den Berichtsmonat einen Wert im Bereich von 47,0 bis 48,5 Punkten prognostiziert.
Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar bewegt sich der PMI im Bereich von 48 Punkten. Ein solcher PMI-Wert deute zwar auf eine abnehmende Aktivität der Industrie hin, eine gesamtwirtschaftliche Rezession sei aber eher unwahrscheinlich, kommentieren die CS-Ökonomen. Auf PMI-Werte von durchschnittlich 48 Punkten sei seit 1995 mit nur vier Ausnahmen immer ein positives BIP-Wachstum gefolgt.
Wermutstropfen
Der April-PMI enthalte aber zwei Wermutstropfen: Erstens hat sich die Auftragslage wieder eingetrübt, die entsprechende Subkomponente gab um 1,3 Punkte 46,7 nach. Zweitens wurde beschleunigt Personal abgebaut, notierte doch die Subkomponente «Beschäftigung» mit einem Wert von 42,1 Punkten (-1,5) auf dem tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2009. Ein solcher Subindexstand lässt laut den Experten in den kommenden Monaten eine Zunahme der von Kurzarbeit betroffenen Angestellten um 20’000 bis 30’000 erwarten.
Steigende Produktion
Dagegen konnte die Produktion wieder gesteigert werden. Die entsprechende Subkomponente kletterte um 3,1 Punkte nach oben und notierte mit 52,9 Zählern oberhalb der Wachstumsschwelle. Erstmals seit Dezember 2014 wurde auch wieder mehr eingekauft als im Vormonat. Die Subkomponente «Einkaufsmenge» stieg um 4,9 Punkte nach oben und schloss bei 51,7 Zählern. Offenbar profitierten die Unternehmen von den derzeit günstigen Einkaufsbedingungen, so die Credit Suisse.
Dienstleistungssektor unter Wachstumsschwelle
Der PMI des Dienstleistungssektors sank im April indes wieder unter die Wachstumszone – nachdem er in den Monaten nach dem Frankenschock ausser im März ebenfalls unterhalb der Wachstumsschwelle notierte. Offenbar spürten auch die Dienstleistungsunternehmen die Wechselkursschwankungen, wenn auch mit deutlich geringerer Wucht als die Industrie, heisst es im Kommentar. Analog zur Industrie präsentieren sich die Beschäftigungsaussichten trübe, die entsprechende Subkomponente notierte deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle. (awp/mc/pg)