Schweizer Einkaufsmanagerindex steigt im September auf 55,3 Punkte
Einkaufsmanagerindex Industrie legt den sechsten Monat in Folge zu.
Zürich – Der Schweizer Einkaufsmanager-Index (PMI, saisonbereinigt) ist im September gegenüber dem Vormonat um 0,7 auf 55,3 Punkte gestiegen. Damit liege der Index den sechsten Monat in Folge in der Wachstumszone, heisst es in einer Mitteilung. Der nicht bereinigte Wert betrug im Berichtsmonat 56,0 Punkte, nach 52,7 im Vormonat.
Der September-Wert lag damit am oberen Ende Schätzungsbandbreite. Von AWP befragte Ökonomen hatten für den Berichtsmonat einen Wert im Bereich von 54,0 bis 55,5 Punkten prognostiziert.
Erholung in der Industrie erreicht Arbeitsmarkt
Mittlerweile scheine die Erholung der Industriekonjunktur auch den Arbeitsmarkt erreicht zu haben, so die Mitteilung weiter. Die Subkomponente «Beschäftigung» lag zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, dies dank einem Anstieg um 4,1 Zähler auf 53,2 Punkte. Offenbar stellten die Unternehmen angesichts der regen Produktionstätigkeit (Subkomponente «Produktion»: +5,7 auf 58,9 Punkte) und des soliden Auftragsbestands (-0,4 auf 58,5 Punkte) wieder vermehrt Personal ein bzw. müssen weniger abbauen.
Lagerbestände weiter abgebaut
Weiterhin abgebaut werden laut Mitteilung hingegen die Lagerbestände; sowohl «Lager Einkauf» als auch «Lager Verkauf» (-3,0 auf 43,2 bzw. +0,5 auf 46,4 Punkte) lagen deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle. Dies könnte einerseits ein gewisses Misstrauen hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung widerspiegeln, anderseits aber auch eine überraschend hohe Nachfrage. Angesichts dessen, dass die Unternehmen ihren Personalbestand ausgebaut haben und die Einkaufsmenge zugenommen hat (+1,9 auf 52,6 Punkte), dürfte wohl die zweite, Hypothese zutreffen.
Der Anstieg der Subkomponente «Einkaufspreise», der im April begann, hat sich im September fortgesetzt. Oberhalb der Wachstumsschwelle kletterte sie auf 53,9 Zähler (2,5 Punkte). Der Anstieg dürfte jedoch demjenigen des Erdölpreises in Schweizer Franken geschuldet sein und angesichts des jüngsten Preisrückgangs für Erdöl in Schweizer Franken sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Subkomponente im Oktober wieder tiefer notieren werde – Zeichen dafür, dass in der Schweiz kein Inflationsdruck herrschte.
Der Index wird von der Grossbank Credit Suisse in Zusammenarbeit mit dem Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch herausgegeben.
Einkaufsmanager in der Eurozone zweifeln an Wirtschaftserholung
Pessimistischer zeigen sich die Einkaufsmanager in der Eurozone. Sie sehen die Situation wieder kritischer und glauben, dass die wirtschaftliche Erholung im Industriesektor auf wackligen Beinen steht. Das zeigt der Einkaufsmanagerindex des Datendienstleisters Markit – ein zuverlässiger Frühindikator. Im September fiel das Barometer von 51,4 Punkten im Vormonat auf 51,1 Zähler zurück, wie endgültige Zahlen vom Dienstag zeigen. Markit-Chefökonom Chris Williamson bewertete die Daten dennoch als positiv, da der Index sich den dritten Monat über der Schwelle von 50 Punkten halten konnte. (awp/mc/pg)