Schweizer Exporte im Oktober auf Höchststand

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Bern – Die Schweizer Exporte sind im Oktober 2018 deutlich gestiegen und haben einen neuen Höchststand erreicht. Die insgesamt leicht negative Entwicklung der Vormonate wurde damit weggemacht. Allerdings sollten die monatlichen Werte nicht überinterpretiert werden.

Insgesamt wuchsen die saisonbereinigten Exporte nominal um hohe 6,0 Prozent (real +6,3%) auf 18,9 Milliarden Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Dies entspricht einem neuen Höchstwert. Die negative Tendenz bei den Importen setzte sich dagegen mit -1,8 Prozent (real -3,6%) auf 16,2 Milliarden fort. Die Handelsbilanz erzielte damit im Oktober einen Überschuss von 2,64 Milliarden Franken.

Weiter auf hohem Niveau
Von einer Wende nach zuletzt eher schwächeren Wachstumsraten wollen Beobachter eher nichts wissen. Insgesamt zeige sich bei den Exporten über die letzten sechs Monate ein relativ stabiles Bild auf sehr hohem Niveau, sagte Matthias Pfammatter von der EZV. Das Oktober-Plus sei dabei ausserordentlich stark. Das dürfte aber dazu führen, dass der November-Wert eher wieder leicht rückläufig sein werde.

Gemäss den Ökonomen der Credit Suisse dürfte die allmähliche und leichte Wachstumsverlangsamung beim Aussenhandel anhalten, insbesondere in den zyklischen Branchen wie der MEM-Industrie. Die Abkühlung finde aber auf sehr hohem Niveau statt, meinte Sascha Jucker gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Pharma-Exporte relativ volatil
Für einen Grossteil des Anstiegs im Oktober waren die chemisch-pharmazeutischen Produkte verantwortlich. Sie trugen laut EZV anteilsmässig fast 90 Prozent zum gesamten Exportplus bei. Alle drei Subgruppen der Sparte Pharma haben einen Anstieg zwischen 15 und 30 Prozent ausgewiesen, wobei betragsmässig die Medikamentenexporte besonders ins Gewicht fielen. Dem starken Oktoberergebnis waren allerdings drei deutlich negative Vormonate vorangegangen.

Der Oktoberwert sei denn auch mit Vorsicht zu interpretieren, so CS-Ökonom Jucker. Die Pharma-Exporte seien kaum von den Konjunkturzyklen in den Abnehmerländern abhängig, da die Abnehmer oft (halb-)staatliche Institute seien. Sie wiesen zudem keine klare Saisonalität auf, d.h. eine Saisonbereinigung für diese Sektoren sei sehr schwierig vorzunehmen.

Trend bei Uhren immer noch leicht abwärts
Ein deutliches (bereinigtes) Plus legten neben den Pharmaexporten auch die Uhren-Ausfuhren hin (bereinigt +4,2%). Der Trend der letzten sechs Monate zeige insgesamt aber weiterhin leicht abwärts, so die EZV. Die Lieferungen von Präzisionsinstrumenten sowie von Maschinen und Elektronik stagnierten derweil im Oktober.

Während Erstere immerhin auf dem Wachstumstrend der vergangenen sechs Monate geblieben seien, habe sich der seit Juli festgestellte flache Verlauf bei den Maschinen und Elektronik fortgesetzt.

Bezogen auf die drei Export-Hauptmärkte waren Europa (+7,6%) und Asien (+3,0%) die Wachstumspfeiler, wogegen der Absatz in Nordamerika (-0,5%) insgesamt stagnierte.

Pharma-Importe klar rückläufig
Auch bei den Importen kam die (Abwärts)-Bewegung zu einem grossen Teil aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Die Sparte weise für den Zeitraum Mai bis Oktober 2018 aber einen sehr wechselhaften, seitwärts tendierenden Verlauf aus, so die EZV.

In Bezug auf die Regionen verharrten die Einfuhren aus Europa auf dem Niveau des Vormonats, während die Einfuhren aus Asien um 1,6 Prozent und jene aus Nordamerika um 10,3 Prozent sanken. Bei Letzterem zeigt Kanada seit Monaten einen sehr unsteten Verlauf, bedingt durch unregelmässig stattfindende Flugzeugauslieferungen. (awp/mc/ps)

EZV

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