Schweizer Exporte steigen im März dank starker Pharmabranche
Bern – Trotz der Coronakrise haben die Schweizer Exporte im März wie auch im gesamten ersten Quartal 2020 saisonbereinigt angezogen. Zu verdanken war dies einem kräftigen Wachstum der Chemie- und Pharmaausfuhren. In den meisten anderen Branchen waren die Exporte aber klar rückläufig. Deutliche Bremsspuren zeigen sich auch bei den Importen.
Saisonbereinigt stiegen die Exporte im März im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Prozent auf 19,0 Milliarden Franken, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Dienstag zu entnehmen ist. Real – also preisbereinigt – resultierte dagegen ein Rückgang von 4,0 Prozent.
Rückläufig entwickelten sich derweil die Importe, die im März nominal um 3,9 Prozent (real -6,7 Prozent) unter dem Vormonat ausfielen und noch einen Wert von 15,8 Milliarden Franken erreichten. Für die Handelsbilanz ergibt dies einen Überschuss von 3,16 Milliarden Franken nach einem Plus von 2,09 Milliarden im Februar.
Maschinen- und Uhrenbranche leiden
Die Ausfuhren der Schweizer Pharma- und Chemieindustrie zogen gegenüber dem Februar-Wert nominal um kräftige 13,9 (real +6,6) Prozent an, wobei alleine der Export von Medikamenten aus der Schweiz um gut einen Drittel anzog. Für das gesamte erste Quartal resultierte damit ein Wachstum der Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkte um 5,6 Prozent.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen sich derweil an der Maschinenbranche ablesen. Die Exporte der Maschinen- und Elektroindustrie sackten im März gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 15,1 (real -18,0) Prozent ab, nachdem sie im Februar noch eine leichte Erholung gezeigt hatten. Auch im gesamten erste Quartal zeigen sich die Ausfuhren von Maschinen und Elektronik damit rückläufig (-3,9 Prozent).
Einen weiteren heftigen Einbruch gab es für die Uhrenbranche, die im vergangenen Monat die Massnahmen zur Einschränkungen der Coronavirus-Pandemie in Europa wie auch in verschiedenen asiatischen Ländern voll zu spüren bekam. Die Uhrenexporte sanken im März saisonbereinigt um -10,9 Prozent (real -13,4 Prozent) – nicht saisonbereinigt brach das Volumen gar um knapp 22 Prozent ein. Im gesamten ersten Quartal resultiert ein saisonbereinigtes Minus von 2,9 Prozent.
Nordamerika-Ausfuhren gewachsen
Hinsichtlich der wichtigsten Handelsregionen wuchsen die Ausfuhren vor allem nach Nordamerika im ersten Quartal (+7,8 Prozent) deutlich an, dies vor allem dank einem kräftigen Anstieg im März. Dagegen nahmen die Exporte nach Asien (-1,1 Prozent) ab. Ein kräftiges Minus gab es bei den Ausfuhren nach Hongkong und China), während Schweizer Firmen nach Japan und Singapur mehr exportierten.
Die Exporte nach Europa nahmen im gesamten ersten Quartal (+0,7 Prozent) wie auch im März (+0,3 Prozent) leicht zu. Auffallend waren starke Anstiege der Exporte nach Irland (+49,7 Prozent) und Österreich (+30,2 Prozent), wogegen die Ausfuhren nach Belgien um einen Viertel einbrachen. Für die ausgeprägte Entwicklung hätten allerdings die Chemie- und Pharmaausfuhren die zentrale Rolle gespielt, schreibt die EZV.
Einbruch der Autoeinfuhren
Der Rückgang der Gesamtimporte im ersten Quartal (-2,8 Prozent) war vor allem auch auf eine geringere Einfuhr von Fahrzeugen zurückzuführen. Alleine im Monat März brach der Import von Personenautos gegenüber dem März um gut einen Fünftel ein. Starke Bremsspuren zeigen sich im März aber auch bei Textilien, Bekleidung und Schuhen (-13,0 Prozent).
Rückläufig waren zudem die Einfuhren von Energieträgern. Auch hier gab es im März einen Einbruch der Einfuhren von Erdöl und Destillaten im Umfang von knapp 25 Prozent. Zulegen konnten vor allem die Einfuhren von Chemie- und Pharmaprodukten sowie von Bijouterie.
Nach Geographie gingen im ersten Quartal vor allem die Importe aus Nordamerika (-11,1 Prozent) nach einem längeren Wachstum nun deutlich zurück, die Einfuhren aus Europa (-0,7 Prozent) fielen erneut tiefer aus. Auch bei den Asien-Importen kam es auf Quartalssicht zu einem leichten Rückgang von 0,7 Prozent. (awp/mc/ps)