Zürich – Die Schweizer Exportwirtschaft hat im Oktober an Schwung verloren. Vor allem die Entwicklung bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten trübte den Aussenhandel.
Konkret erreichten die Schweizer Exporte im Oktober saisonbereinigt einen Wert von 20,83 Milliarden Franken, was 1,4 Prozent unter dem Vormonat liegt. Real – also preisbereinigt – resultierte im Oktober eine Abnahme um 1,5 Prozent, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vom Donnerstag zu entnehmen ist. Insgesamt befinden sich die Ausfuhren indes – wenn auch abgeflacht – weiter im Aufwärtstrend.
Die Importe waren im Oktober ebenfalls rückläufig gegenüber September. Sie fielen um 2,3 Prozent auf 16,42 Milliarden (real: -4,4%). Für die Handelsbilanz ergibt sich damit dennoch ein Überschuss von 4,42 Milliarden Franken.
Beeinflusst wurde die Bilanz im Oktober massgeblich durch die Entwicklung der chemisch-pharmazeutischen Produkte. Deren Versand sank innert Monatsfrist um 2,8 Prozent oder 317 Millionen Franken und prägte damit laut EZV das Gesamtergebnis. Vor allem die Lieferungen von immunologischen Produkten verringerten sich stark und zwar um 14 Prozent oder 613 Millionen Franken.
Insgesamt wies ein Drittel der Warengruppen im Oktober ein Minus auf und zwei Drittel ein Plus. In der Plusgruppe stachen die Bijouterie und Juwelierwaren mit einem Anstieg um 233 Millionen Franken positiv heraus. Gegenüber September sind sie damit um mehr als ein Viertel gestiegen.
Uhrenexporte anhaltend stark
Anhaltend gut erholt haben sich auch die Uhrenexporte präsentiert. So wurden im Oktober Schweizer Uhren im Wert von 2,13 Milliarden Franken ins Ausland ausgeführt. Gegenüber September ist das ein weiterer Anstieg um 2,2 Prozent, gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt das Plus nominal bei 12,5 Prozent.
Damit erholt sich diese wichtige Branche weiter vom Coronaschock des letzten Jahres, als Ladenschliessungen, Reisebeschränkungen und auch Konjunktursorgen die weltweiten Verkäufe von Luxusgütern stark belastet hatten. Das zeigt sich auch daran, dass der jetzige Wert das Vorkrisenniveau übertrifft.
Weniger Exporte in USA
Regional betrachtet, verzeichnete von den drei grossen Absatzgebieten lediglich die Region Nordamerika einen Nachfragerückgang nach Schweizer Gütern. Nach dem massiven Plus im August sei dies der zweite Monatsrückgang in Folge. Derweil stagnierten die Exporte nach Asien, während nach Europa 3,3 Prozent mehr exportiert wurde.
Umgekehrt stellte sich die regionale Aufteilung bei den Importen dar. So sanken die Einfuhren aus Europa um 4,4 Prozent und jene aus Asien um 0,7 Prozent. Gleichzeitig nahmen die Bezüge aus Nordamerika um einen Zehntel zu. Allerdings, so schränkt die EZV ein, seien die Importe aus Nordamerika im Vormonat auch deutlich rückläufig gewesen.
Auf Produktseite wurden im Oktober deutlich weniger chemisch-pharmazeutische Produkte eingeführt (-2,3%). Im Minus lagen auch die Importe von Fahrzeugen (-9,4%).
Gleichzeitig zogen die Einfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren wieder an, wie das Plus von 18,3 Prozent zeigt. Sie erreichten das höchste Ergebnis seit März 2020. Auch in den Sparten Textilien, Bekleidung und Schuhe sowie Energieträger nahmen die Einfuhren zu. (awp/mc/ps)