Schweizer Familienbarometer 2025: Was Familien in der Schweiz bewegt

Basel – Krankenkassenprämien und steigende Preise beschäftigen Familien in der Schweiz nach wie vor am stärksten. Das zeigt das Familienbarometer von Pro Familia Schweiz und Pax. Ein Trend über die letzten drei Jahre zeigt sich beim Thema Umgang mit Medien und Social Media, das tendenziell an Bedeutung gewonnen hat. Schulwesen und Bildungspolitik beschäftigen besonders Familien in der Deutschschweiz, Jugendgewalt besonders Familien in der lateinischen Schweiz.
Mit dem Familienbarometer fühlen Pro Familia Schweiz und Pax jährlich den Puls der Familien in der Schweiz und stellen eine datengestützte Grundlage für familien- und sozialpolitische Debatten sowie den unternehmerischen Diskurs zur Verfügung. Für die aktuelle Ausgabe des Barometers hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG in einer repräsentativen Erhebung 2’200 Familien aus allen Landesteilen der Schweiz befragt.
Dabei zeigt sich, dass finanzielle Themen die Familien in der Schweiz nach wie vor am meisten beschäftigt. Krankenkassenprämien gehören für 45 Prozent und steigende Preise für 39 Prozent der befragten Familien zu den Themen, die sie am stärksten beschäftigen. An dritter Stelle folgt das Thema Gesundheit mit 29 Prozent. Wohnkosten (24 Prozent) und Schulwesen/Bildungspolitik (23 Prozent) komplettieren die Top-5. Ein Trend über die letzten drei Jahre zeigt sich beim Thema Umgang mit Medien und Social Media, das tendenziell leicht an Bedeutung gewonnen hat (von 16 auf 20 Prozent). In die entgegengesetzte Richtung geht der Trend bei den Themen Klimawandel und Umweltschutz (von 21 auf 14 Prozent) sowie Energieversorgung und -sicherheit (von 17 auf 5 Prozent).
Schulwesen und Jugendgewalt beschäftigen die Regionen unterschiedlich
Neben den Finanzthemen, die in allen Landesteilen dominieren, zeigen sich auch regionale Unterschiede. So gehören Schulwesen und Bildungspolitik für jede vierte Familie in der Deutschschweiz (28 Prozent) zu den Themen, die sie am meisten beschäftigen. In der italienischen Schweiz und in der Romandie sind es jeweils 13 Prozent. Für knapp ein Viertel (23 Prozent) der Familien in der Westschweiz und für 17 Prozent der Familien in der italienischen Schweiz gehört die Jugendgewalt zu den Themen, die sie am stärksten beschäftigen. In der Deutschschweiz sind es 8 Prozent.
Forderungen an die Familienpolitik und Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Bei den Forderungen der Familien an die Familienpolitik rangiert die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit 29 Prozent an dritter Stelle nach der Senkung der Krankenkassenprämien (50 Prozent) und der allgemeinen finanziellen Unterstützung für Familien (40 Prozent). Wenn es um konkrete Massnahmen geht, die Unternehmen ergreifen können, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, sehen die Befragten in der Möglichkeit von Homeoffice und einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung die wichtigsten Hebel.
Für drei von zehn Befragten beeinträchtigt der Druck auf die Eltern das Familienleben
Von den Befragten finden 29 Prozent, dass der Druck, der auf ihnen als Eltern lastet, das Familienleben beeinträchtigt. Als Hauptgründe für diesen Druck sehen 54 Prozent die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gefolgt von Erwartungen an sich selbst (49 Prozent). Für 16 Prozent der Befragten wird das eigene Familienleben durch den Druck auf ihr Kind bzw. ihre Kinder beeinträchtigt. Betrachtet man jedoch nur Familien mit Kindern im Teenageralter, so gibt ein Viertel (25 Prozent) an, dass der Druck auf ihr Kind bzw. ihre Kinder das Familienleben beeinträchtigt.
Berufliche Vorsorge
Im Bereich der beruflichen Vorsorge sehen die Familien den grössten Handlungsbedarf bei der besseren Absicherung von Teilzeitbeschäftigten und Geringverdienenden (37 Prozent) sowie bei der Sicherung des Rentenniveaus (36 Prozent). Die in der öffentlichen Diskussion um die berufliche Vorsorge oft thematisierte Umverteilung von den Erwerbstätigen zu Rentnerinnen und Rentnern wird von den Familien mit 9 Prozent im Vergleich dazu als weniger dringlich erachtet.
Bedeutung der verschiedenen Altersvorsorgeformen variiert mit dem Einkommen
Familien erachten die AHV als wichtigstes Element ihrer Altersvorsorge, gefolgt von der beruflichen Vorsorge und dem Sparen in der Säule 3a. Ab einem Haushaltsbruttoeinkommen von über CHF 100’000 rückt jedoch die berufliche Vorsorge vor die AHV. Bei Einkommen über CHF 140’000 rückt zudem das Wohneigentum an die zweite Stelle und verdrängt die AHV auf den dritten Rang.
Eigene finanzielle Situation wird weiterhin als angespannt empfunden
Die eigene finanzielle Situation wird von vielen Familien bis in die mittleren Einkommensschichten hinein weiterhin als angespannt empfunden. 46 Prozent der Befragten geben an, dass das Haushaltseinkommen für das gemeinsame Familienleben ausreiche, für 47 Prozent reiche das Einkommen knapp aus und 7 Prozent sagen, dass das Einkommen dafür nicht ausreiche. (pd/mc/pg)
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