Zürich – Trotz gesunkener Umsatz- und Gewinnerwartungen vertrauen die in China tätigen Schweizer Unternehmen auf das Geschäftspotenzial des Landes. Das Reich der Mitte bleibt ein prioritäres Investitionsziel, auch wenn die Ausgabenpläne zuletzt etwas gekürzt wurden.
In der jüngsten Umfrage «Swiss Business in China» der Non-Profit-Organisation «Swiss Centers Group» erreichte die Zuversicht für die Geschäftstätigkeit im nächsten Jahr einen Wert von 7 von 10 Punkten. «Absolut nicht zuversichtlich» ergibt in der Umfrage 0 Punkte, 10 Punkte stehen für «extrem zuversichtlich».
Das sei zwar etwas niedriger als die 7,2 Punkte während der Wiedereröffnung nach Covid, hiess es in einem am Freitag publizierten Communiqué. Der Wert liege aber höher als in jedem anderen Jahr seit 2015.
Fast die Hälfte der Befragten Unternehmen betrachte China als eines der «Top-3»-Investitionsziele, hiess es weiter. Mehr als ein Drittel (35%) der Unternehmen plane, ihre Investitionen zu erhöhen. Nur 6 Prozent wollten sie verringern.
Das sei allerdings die niedrigste Investitionsabsicht, die in der Umfrage bisher verzeichnet wurde, schreiben die Autoren. Dennoch bleibe China ein vorrangiges Investitionsziel.
Sinkende Gewinnerwartungen
Die Investitionspläne dürften auch vor dem Hintergrund vorsichtiger geworden sein, dass die erwarteten Gewinne schwieriger zu realisieren sein dürften. Denn die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Schweizer Unternehmen sind gesunken.
Zwar würden 46 Prozent der Befragten im laufenden Jahr höhere Umsätze und 43 Prozent höhere Gewinne erwarten. Im Jahr 2023, nach der Wiedereröffnung nach Covid, hätten diese Werte noch bei 51 Prozent bzw. 62 Prozent gelegen.
Die «Swiss Business in China»-Umfrage wurde von der Universität St. Gallen, der Swiss Centers Group in Zusammenarbeit mit den diplomatischen Vertretungen der Schweiz in China erarbeitet.
Unter den 101 befragten Schweizer Unternehmen waren sowohl KMU als auch Grossunternehmen. (awp/mc/pg)