Zürich – Die drei Landesflughäfen haben im Sommerhalbjahr 2024 deutlich mehr Passagiere abgefertigt als im Vorjahr. Während an den Flughäfen Zürich und Genf auch das Vorpandemie-Niveau von 2019 wieder knapp überschritten wurde, blieb Basel noch unter diesem Wert.
Insgesamt reisten von Mai bis Oktober 2024 rund 32,2 Millionen Menschen über die Flughäfen Zürich, Genf und Basel, wie der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) am Dienstag mitteilte. Das sind fast 28 Prozent mehr als im Winterhalbjahr und 7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Wenig überraschend waren dabei die Monate Juli und August die belebtesten.
Mit 17,7 Millionen und 9,2 Millionen Passagieren haben die Flughäfen Zürich und Genf im Sommerhalbjahr auch die Werte von vor der Covid-Pandemie um 0,4 respektive 0,8 Prozent überboten, wie es weiter heisst. Lediglich der Landesflughafen Basel lag mit 5,2 Millionen Passagieren noch um 1,9 Prozent unter dem Wert von 2019.
Mehr Verkehr und Wachstum bei Fracht
Die Flugbewegungen lagen derweil mit knapp 289’000 Starts und Landungen um 4 Prozent über dem Vorjahr. Gemäss dem Communiqué verzeichnete Basel mit +4,8 Prozent das stärkste Wachstum. Zur Vor-Pandemie-Zeit zeigte sich gesamtschweizerisch noch ein Rückstand von 3,4 Prozent, wobei sich der Abstand weiter verringerte.
Deutlich zugelegt hat im Sommer auch die Luftfracht: So transportierten die Flugzeuge, welche die Schweizer Flughäfen ansteuerten oder von dort starteten, von Mai bis Oktober insgesamt knapp 318’000 Tonnen Fracht. Das sind 19 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und auch 0,9 Prozent mehr als im Sommerhalbjahr 2019.
Das grösste Plus beim Frachtverkehr zeigte der Flughafen Zürich mit einem Zuwachs von 22 Prozent. Damit werden rund 70 Prozent des Frachtvolumens über den grössten Flughafen der Schweiz abgewickelt.
Fluggesellschaften dürften Gewinne 2025 weiter steigern
Es dürfte 2025 noch mehr werden: Der Weltluftfahrtverband IATA rechnet für 2024 mit einem branchenweiten Nettogewinn von 31,5 Milliarden US-Dollar (29,8 Mrd Euro), wie er am Dienstag in Genf mitteilte. Das ist eine Milliarde mehr als im Juni vorhergesagt. Im kommenden Jahr soll der Branchengewinn auf 36,6 Milliarden Dollar steigen.
Je Passagier dürften die Airlines der Prognose zufolge im Schnitt dann 7 US-Dollar verdienen. Das seien mehr als die 6,4 Dollar aus dem laufenden Jahr, aber immer noch weniger als die 7,90 Dollar aus dem Jahr 2023, berichtete die IATA.
Passagiere müssten sich bei weiter wachsenden Kosten auf höhere Ticketpreise einstellen, sagte IATA-Chefökonomin Marie Owens Thomsen. Unterdessen rechnet die IATA für 2025 mit einem Passagierrekord: Die Zahl der Fluggäste dürfte erstmals die Marke von fünf Milliarden überschreiten. Der Verband rechnet mit 5,2 Milliarden Passagieren, 6,7 Prozent mehr als in diesem Jahr.
In Europa liegt der Nettogewinn pro Passagier höher als im weltweiten Durchschnitt: Die IATA gibt für dieses Jahr 8,2 Dollar an. In den USA liege er mit 10,3 Dollar und im Nahen Osten mit 23,1 Dollar jedoch noch höher. In allen Weltregionen soll dieser Gewinn im nächsten Jahr steigen, in Europa auf 9,2 Dollar pro Passagier.
Die Branche habe zum einen Preisdruck von oben. Owens Thomsen verwies dabei etwa auf Flughafengebühren und Fluglotsendienste, aber auch bei Zulieferern wie Triebwerk- und Maschinenherstellern, die teils ihre Monopolstellung ausnutzten und hohe Preise diktierten. Von unten entstehe durch die starke Konkurrenz Druck: Passagiere könnten jederzeit Preise vergleichen und dies mache Preiserhöhungen schwieriger.
In der IATA sind rund 340 Fluggesellschaften aus mehr als 120 Ländern organisiert, darunter die Lufthansa . Sie stehen für rund 80 Prozent des weltweiten Luftverkehrs und befördern sowohl Passagiere als auch Luftfracht. (awp/mc/pg)