Schweizer Fremdenverkehrsbilanz mit negativem Saldo im 2021

(Foto: ©Alain D. Boillat / Hotelleriesuisse)

Neuenburg – Die Werte in der Schweizer Fremdenverkehrsbilanz haben sich im vergangenen Jahr vom Coronaschock des Vorjahres erholt. Allerdings verblieben sowohl die Umsätze mit ausländischen Touristen als auch die Ausgaben der Schweizer Wohnbevölkerung für Reisen über die Grenze klar unter dem Vorpandemieniveau. Unter dem Strich fiel der Saldo in der Bilanz negativ aus.

Im Jahr 2021 generierten ausländische Gäste in der Schweiz Einnahmen in Höhe von 10,1 Milliarden Franken, wie die vom Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlichte Fremdenverkehrsbilanz zeigt. Das waren zwar 5,5 Prozent mehr als im Coronajahr 2020, aber verglichen mit 2019 lagen die Umsätze immer noch um 44 Prozent tiefer.

Auf der anderen Seite gaben Schweizerinnen und Schweizer rund 10,7 Milliarden Franken für Auslandsreisen aus. Das waren 13 Prozent mehr als im 2020. Doch auch hier lagen die Ausgaben mit 43 Prozent klar unter den Werten von vor der Coronakrise. Schliesslich war das Reisen aufgrund der anhaltenden Pandemie auch im letzten Jahr nur mit Einschränkungen möglich.

Da die Ausgaben deutlicher zunahmen als die Einnahmen rutschte der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz gemäss den BFS-Schätzungen ins Minus ab. Er belief sich auf -605 Millionen nach +129 Millionen Franken im Jahr 2020. Auch in früheren Jahren wurde zumeist ein positiver Saldo ausgewiesen.

Mehr ausländische Touristen
Mit dem Abflauen der Coronapandemie hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres der Tourismus wieder belebt. Ab April sei die Zahl der ausländischen Gäste in der Schweiz gegenüber 2020 kontinuierlich angestiegen, so das BSF. Das habe zu einem Plus bei den Logiernächten mit ausländischen Touristen geführt, wobei auch hier die Zahl noch klar unter dem Rekordwert von 2019 liege.

Während der Reiseverkehr mit Übernachtungen ausländischer Gäste gegenüber 2020 um rund 13 Prozent angestiegen sei, seien Reisen ohne Übernachtungen erneut zurückgegangen, heisst es weiter. Für die Schweizer Wirtschaft bedeute der Rückgang bei den Reisen ohne Übernachtungen ein Minus von 260 Millionen Franken.

Derweil kletterten laut dem BFS die Logiernächte in der Schweiz mit einheimischen Gästen auf ein Rekordniveau. Und auch das Geschäft mit Reisen ins Ausland zog an: Im 2021 gaben Schweizer für Reisen mit Übernachtungen im Ausland 6,3 Milliarden Franken aus. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 13 Prozent.

Zudem nahm der Einkaufstourismus ab dem zweiten Quartal wieder etwas Schwung auf. Die Ausgaben von Schweizerinnen und Schweizer für Reisen ohne Übernachtungen stiegen um 14 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. (awp/mc/ps)

Exit mobile version