Bern – Die meisten Schweizer Hoteliers blicken positiv auf die kommende Wintersaison. Eine grosser Teil der Betriebe erwartet sogar höhere Umsätze als Vorjahr, als die Logiernächte auf einen neuen Höchstwert stiegen. Dabei dürften auch Preiserhöhungen eine Rolle spielen.
Mit 57 Prozent geht eine Mehrheit der Schweizer Hoteliers davon aus, dass die Umsätze in der Wintersaison 2023/24 gleich hoch ausfallen werden wie im Vorjahr. 29 Prozent der Befragten rechnen sogar mit höheren Einnahmen, wie der Verband Hotelleriesuisse am Freitag mitteilte.
Dabei waren die Übernachtungszahlen im Vorjahr mit 17 Millionen auf einem historischen Höchststand angekommen. Sie lagen sogar 4 Prozent höher als in der Zeit noch vor der Coronapandemie.
Probleme bereiten der Branche gleichzeitig aber die hohen Kosten. Laut der Umfrage hat die Mehrheit (62%) der Betriebe ihre Preise für die kommende Wintersaison erhöht. Ein gutes Drittel verlangt kommende Saison die gleichen Preise wie im Jahr davor und nur 2 Prozent haben Vergünstigungen vorgenommen.
Als Grund für die Preiserhöhungen geben fast alle Befragten an, dass sie die steigenden Kosten an die Kundschaft weiterreichen. Besonders oft nannten die Hoteliers dabei höhere Energiepreise als Grund, oft auch die Personalkosten oder ganz allgemein die Inflation.
Nachwuchs in der Hotelbranche fehlt
Ein grosses Problem für die Hoteliers ist laut dem Verband ausserdem der nach wie vor herrschende Personalmangel. Mit klarer Mehrheit gaben die Befragten diesen als grösste Herausforderung für die Branche an.
Und das beginnt schon bei den Lernenden: Mehr als ein Drittel der Hotels, die Lernende ausbilden, konnten nicht sämtliche Lehrstellen besetzen. Manche konnten sogar gar keine Lernenden finden.
Dabei berichtet laut der Umfrage in sämtlichen Regionen eine Mehrheit der Befragen davon, dass es schwieriger geworden sei, Lehrlinge zu finden. Besonders auffällig ist diese Entwicklung jedoch in den Bergen. Dort haben 60 Prozent der Hoteliers Mühe, die ausgeschriebenen Lehrstellen zu besetzen.
In der Stadt konnte hingegen nur jedes fünfte Hotel nicht für alle Lehrstellen jemanden finden. Gemäss Mitteilung gibt es zudem «keine Hinweise auf eine Verbesserung der Situation».
An der Umfrage nahmen laut der Mitteilung rund 180 Mitglieder des Verbands Hotelleriesuisse teil. (awp/mc/pg)