Schweizer Hotellerie zeigt sich im Sommer fast ganz erholt
Neuenburg – Die Schweizer Hotellerie hat sich im Sommer weiter von der Corona-Krise erholt. Die Anzahl Logiernächte liegt bereits wieder fast auf dem Niveau von 2019. Insbesondere in den Städten waren die Hotels wieder deutlich besser belegt. Für das Bündnerland dagegen ist statistisch gesehen kein Corona-Loch festzustellen.
In den Monaten Juni bis August übernachteten knapp 12,6 Millionen Gäste in den hiesigen Hotels, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag bekanntgab. Das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Und zu den Sommermonaten 2019 fehlten gerade mal noch 2 Prozent.
Städte holen auf
Die Erholung ist vor allem auf den wiederbelebten Städtetourismus zurückzuführen. Im Vergleich zum noch immer stark von der Corona-Pandemie belasteten Vorjahr holten unsere Städte massiv auf. So verzeichneten Zürich und Genf von Juni bis August rund doppelt so viele Übernachtungen wie Sommer 2021. Aber auch in Bern war der Zuwachs mit 65 Prozent enorm.
Dabei profitierten die Städte von der Rückkehr ausländischer Gäste. Gerade die anteilmässig für die Schweizer Hotellerie wichtigsten deutschen Gäste kehrten zurück. Aber auch die US-Gäste kamen bereits wieder so zahlreich wie vor der Pandemie. Noch immer auf sich warten lassen allerdings weitgehend die asiatischen Touristen – insbesondere aus Japan und China.
Kein Corona-Loch im Bündnerland
Ganz anders zeigt sich dagegen die Situation in den Bergregionen und im Tessin. Diese hatten während der Pandemie teilweise stark davon profitiert, dass Herr und Frau Schweizer im Sommer vor allem in Inland Ferien machten statt ans Meer zu fahren. So ist etwa für das Bündnerland kein Corona-Loch festzustellen.
Da es nun die Schweizerinnen und Schweizer in diesem Jahr vermehrt wieder an die Strände dieser Welt zog, weisen diese Regionen nun wieder eine Normalisierung auf. So gingen die Logiernächte im Vergleich zum Corona-Sommer 2021 etwa in Unterengadin (-20%), Arosa (-18%) und Flims/Laax (-19%) deutlich zurück. Gleiches gilt für das Tessin. In Locarno gingen die Logiernächte um 21 Prozent zurück, in Ascona um 17 Prozent.
Ausländische Gäste kehren zurück
Schweizweit lassen sich also zwei klare Tendenzen feststellen: Die Rückkehr der internationalem Gäste sorgte dafür, dass die Logiernächte diesen Sommer fast wieder das Niveau von 2019 erreichten. Auf der anderen Seite übernachteten die Schweizer Gäste nicht mehr so zahlreich in Schweizer Hotels wie noch während den beiden Pandemie-Jahren 2020 und 2021.
Schweizweit erreichten die Logiernächte ausländischer Gäste im Sommer 2022 bereits wieder 6,1 Millionen und damit 88 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordjahr 2019 fehlten aber noch immer 19 Prozent. Vermutlich dürfte erst eine Rückkehr der Touristen aus Asien diese Lücke wieder ganz schliessen.
Bei den inländischen Touristen lag die Anzahl der Logiernächte mit 6,5 Millionen während der Sommermonate dagegen gut 6 Prozent tiefer als im Vorjahr. Noch immer kamen die Schweizer Gäste aber zahlreicher als vor der Pandemie. Das Plus gegenüber dem Jahr 2019 betrug noch immer 20 Prozent. (awp/mc/ps)