Schweizer Industrie mit dünneren Auftragsbüchern

Schweizer Industrie mit dünneren Auftragsbüchern

Zürich – Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) gab im September um 3.1 Punkte nach und notierte mit 43.6 Zählern den sechsten Monat in Folge unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die jüngst durch den geldpolitischen Doppelschlag in den USA und Europa geweckte Hoffnung auf eine baldige Lösung der Schuldenkrise schlug sich – noch – nicht in der aktuellen PMI-Umfrage nieder. Im Gegenteil: Die Aussichten für die hiesige Industrie trübten sich im September weiter ein.

Der Rückgang im Auftragsbestand beschleunigte sich deutlich; die entsprechende Subkomponente sank um 7.3 Punkte auf 38.5 Zähler – den tiefsten Stand seit April 2009. Gleichzeitig sind die Lieferfristen kürzer gewor-den, was ein Indiz für eine tiefere Kapazitätsauslastung ist. Die Subkomponente «Lieferfristen» rutschte um 4.2 Punkte ab und schloss unterhalb der Wachstumsschwelle auf 48.2 Zählern.

Vorsicht bei Einkauf und Personalpolitik
Entsprechend vorsichtig agierten die Unternehmen im Einkauf und in der Personalpolitik. Die Einkaufsmenge wurde erneut deutlich verkleinert («Einkaufsmenge» 36 Zähler) und der Bestand an Vorprodukten sowie der Personalbestand abermals abgebaut («Lager Einkauf» und «Beschäftigung» je 43.6. Zähler). In allen drei Bereichen trieben die Unternehmen den Abbau im September beschleunigt voran; alle drei Subkomponenten entfernten sich weiter von der Wachstumszone.

Produktionsvolumen annähernd gehalten
Immerhin konnte das Produktionsvolumen im Vergleich zum Vormonat annähernd gehalten werden; die Subkomponente «Produktion» notierte mit 47.1 Zählern vergleichsweise nahe an der Wachstumsschwelle. Zudem dürften sich die zu erwartenden positiven Auswirkungen der Krisenbekämpfungsmassnahmen im Ausland mit einer gewissen Verzögerung auch hierzulande stimulierend auswirken. (CREDIT SUISSE/mc/ps)

Über procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) 
Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) ist ein Gemeinschaftswerk des Fachverbandes für Einkauf und Supply Management procure.ch und der CREDIT SUISSE. Er beruht auf einer monatlich durchgeführten Umfrage bei procure.ch-Mitgliedern.
Deren Erhebung und Auswertung erfolgt nach den Vorgaben der International Federation of Purchasing and Materials Management, die sich in den Vereinigten Staaten schon seit Jahrzehnten bewährt haben. Während der Verein procure.ch mit der Erhebung der Umfrage betraut ist, obliegt der CREDIT SUISSE deren Auswertung und Publikation.
Der PMI zeigt ein unmittelbares und repräsentatives Bild der Entwicklung des Geschäftsverlaufs im Industriesektor, welches durch Subindizes sowie weitere Angaben noch verfeinert wird. Der ab September 1995 regelmässig publizierte PMI ist somit eine wertvolle Ergänzung anderer Konjunkturindikatoren.

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