Schweizer Industrie: Talsohle durchschritten
Zürich – Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) hat im Januar auf dem Stand von 52.5 Zählern geschlossen und damit um 3.3 Punkte höher als im Dezember (revidierter Wert: 49.2; bisher 49.5). Dank diesem erneuten Indexanstieg kletterte der PMI zurück in die Wachstumszone, die bei 50 Punkten beginnt.
Letztmals deutete der Index im August 2011 auf eine Beschleunigung der Industriekonjunktur hin, bevor der Sommerschock – bestehend aus Eurokrise und Frankenaufwertung – einen mehr als ein Jahr dauernden Abwärtstrend in der hiesigen Industrie auslöste. Dank der Wechselkursuntergrenze von 1.20 war der Frankenkurs im 2012 stabil. Und seit Anfang 2013 hat die heimische Währung an Stärke verloren. Zeitgleich mit der Abwertung scheint die Industrie die Talsohle endgültig durschritten zu haben. Im Januar konnte die Produktion deutlich gesteigert werden, die entsprechende Subkomponente schloss dank einem Anstieg um 6.7 Punkte auf 56.3 Zählern.
Subkomponente «Auftragsbestand» weit über Wachstumsschwelle
Noch weiter oberhalb der Wachstumsschwelle notierte die Subkomponente «Auftragsbestand» (57.9). Demnach sind die Auftragsbücher derzeit wieder gefüllt, was weitere Produktionssteigerungen erwarten lässt. Ein Teil der Nachfrage musste wohl aus dem Lagerbestand befriedigt werden. Jedenfalls wurden sowohl die Verkaufs-als auch die Einkaufslager weiter abgebaut (Lager Verkauf: 47.7, Lager Einkauf 45.6). Dies, obwohl die Einkaufsmenge so stark gesteigert wurde, wie zuletzt vor beinahe zwei Jahren (Einkaufsmenge: 52.8).
Rückgang der Lieferfristen deutlich verlangsamt
Positiv zu werten ist ebenfalls, dass sich der Rückgang der Lieferfristen deutlich verlangsamt und der Personalabbau an Schwung verloren haben, die entsprechenden Subkomponenten verharrten zwar unterhalb der Wachstumsschwelle, stiegen aber immerhin in deren Richtung an. (CS/mc/ps)
Über den PMI
Der procure.ch Purchasing Managers› Index (PMI) ist ein Gemeinschaftswerk des Fachverbandes für Einkauf und Supply Management procure.ch und der Credit Suisse. Er beruht auf einer monatlich durchgeführten Umfrage bei procure.ch-Mitgliedern. Deren Erhebung und Auswertung erfolgt nach den Vorgaben der International Federation of Purchasing and Materials Management, die sich in den Vereinigten Staaten schon seit Jahrzehnten bewährt haben. Während der Verein procure.ch mit der Erhebung der Umfrage betraut ist, obliegt der Credit Suisse deren Auswertung und Publikation.