Zürich – Schweizer Unternehmen produzieren nicht mehr auf Hochtouren: Der Einkaufsmanagerindex (PMI) rutschte im März von einem vergleichsweise hohen Stand deutlich nach unten.
Der Frühindikator PMI gab im März um 5,2 Punkte auf 60,3 Zähler nach, wie die Credit Suisse am Montag mitteilte. Die Grossbank erhebt den Indikator gemeinsam mit dem Einkäuferverband procure.ch. Das Absinken des PMIs sei auf einen markanten Rückgang der meisten Subkomponenten zurückzuführen. Dazu zählen etwa Produktion, Auftragsbestand und Lieferfristen.
Trotz der Rückgänge liegen die Komponentenstände aber nach wie vor klar über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auch die Einkaufs- und Verkaufslager sind laut den Zahlen praktisch unverändert zum Vormonat. Die Kapazitäten seien demnach weiterhin gut ausgelastet, implizieren die Experten. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Unternehmen von einem veränderten Konsumentenverhalten überrascht wurden.
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Dienstleistungssektor. Der entsprechende Index verlor im Berichtsmonat 6,1 Punkte und erreichte einen Wert von 56,8 Zählern, liegt damit aber ebenfalls immer noch klar im Boom-Bereich. Wie bereits im Vormonat stiegen hier die Einkaufspreise erneut stärker als die Verkaufspreise.
Beschäftigung wächst weiter
Ausserdem hat die Schweizer Industrie zusätzliches Personal eingestellt. Die Subkomponente Beschäftigung kletterte im März auf 60,2 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Februar 2011. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt dauere damit bereits mehr als ein Jahr und scheine immer breiter abgestützt zu sein, heisst es.
Die Zeichen für die Schweizer Wirtschaft stehen also weiterhin auf Wachstum. Die Experten rechnen gestützt durch die robusten Anzeichen auf dem Arbeitsmarkt mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent in diesem Jahr. Dieser Wert liege beinahe gleich hoch wie im Jahr 2014 und damit vor dem Frankenschock in Folge der Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB).
Der Einkaufsmanagerindex unterliegt teilweise starken Schwankungen. Die Experten weisen daher daraufhin, dass einzelne Monatswerte nicht überinterpretiert werden sollten. (awp/mc/ps)