St. Gallen – Die Aussichten für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Schweiz haben sich im Oktober markant verschlechtert. Die Hauptsorge ist die schwache Konjunktur in der Eurozone, aber auch die Frankenstärke belastet.
Der von Raiffeisen berechnete KMU-Einkaufsmanagerindex (KMU-PMI) für den Monat Oktober sank um 5,9 Punkte auf den Stand von 45,2 Indexpunkte und notiert damit wieder deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Die anhaltende Industrierezession in der Eurozone belaste das Neugeschäft massiv, teilte Raiffeisen am Mittwoch mit. Die befragten KMU meldeten für Oktober einen starken Rückgang des Produktionsvolumens. Zudem nahm auch das Auftragspolster deutlich ab – was zeige, wie wenig neue Aufträge derzeit bei den Unternehmen eingingen.
Talsohle noch nicht erreicht
Mit niedrigen 43,6 Punkten sende zudem die am höchsten gewichtete Komponente zum Auftragsbestand ein klares Warnsignal, dass die Talsohle in der Schweizer Industrie wohl noch nicht durchschritten sei.
Derweil wird die Frankenstärke für immer mehr KMU wieder zum Thema, die Tendenz zeige zudem durch die Eskalation im Nahostkonflikt nach oben. Sollte sich die Flucht internationaler Anleger in sichere Häfen beschleunigen, drohe der Schweizer Industrie zum ungünstigsten Zeitpunkt noch mehr Ungemach, so die Experten.
In der Eurozone machten sich die negativen Effekte der hohen Inflation und der Zinserhöhungen immer mehr auch im Dienstleistungssektor bemerkbar. Damit steigt laut Raiffeisen das Risiko, dass sich das schlechte globale Umfeld auch vermehrt in der Schweizer Industriebeschäftigung widerspiegle. Im Oktober blieb die Beschäftigung allerdings noch grösstenteils stabil. (awp/mc/pg)