Schweizer Konsumausgaben sinken im April um 1,1 Prozent zum Vorjahr
Bern – Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz haben im April deutlich weniger Geld ausgegeben als im entsprechenden Vorjahresmonat. Kalenderbereinigt lagen die Schweizer Konsumausgaben im April dieses Jahres um 1,1 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr, wie die Postfinance am Mittwoch mitteilte.
«Der Schweizer Konsum blieb in den letzten Monaten trotz schwacher Konjunktur und gedämpfter Konsumstimmung lange stabil. Nun scheint jedoch die Konsumtätigkeit der Schweizer Bevölkerung allmählich nachzulassen», schreibt die Postfinance, die den «Konsumindikator» monatlich veröffentlicht. In den beiden Vormonaten war der Indikator noch um 0,3 bzw. 1,5 Prozent angestiegen.
«Sollte sich diese Abschwächung der inländischen Nachfrage in den nächsten Monaten bestätigen, wäre das eine erhebliche Belastung für die Schweizer Wirtschaftsentwicklung, die bereits unter der anhaltenden Rezession im exportorientierten Industriesektor leidet», schreibt das Finanzinstitut weiter.
Die Postfinance wertet jeden Monat anonymisiert die Zahlungstransaktionen ihrer 2,5 Millionen Kunden aus. Der daraus berechnete Konsumindikator zeigt die um Verkaufstags- und Feiertagseffekte bereinigten Konsumausgaben im Vorjahresvergleich bzw. auf saisonbereinigter Basis zum Vormonat für die Subindikatoren «Alltag & Haushalt», «Beauty & Wellness», «Spass und Freizeit» sowie «Reisen».
Weniger Geld für Alltag und Haushalt
Nachdem die Gesamtausgaben für Güter des täglichen Bedarfs zuvor seit fast einem Jahr stabil geblieben war, so zeigte sich im April eine spürbare Abschwächung des Subindikators «Alltag & Haushalt» gegenüber den Vormonaten.
Von einer «gewissen Zurückhaltung» ist die Rede beim Subindikator «Beauty & Wellness». Im April seien hier die Ausgaben hier gegenüber dem Vormonat März erneut gesunken und lägen damit etwas unter dem Niveau, das in den letzten drei Jahren jeweils üblich war. Vor allem in den Bereichen Gesundheit und Kleidung leisteten sich die Konsumentinnen und Konsumenten weniger.
Auch beim Subindikator «Spass & Freizeit» beobachteten die Experten im April einen leichten Rückgang der Ausgaben zum Vormonat. Insbesondere gönnten sich die Menschen seltener ein Essen im Restaurant. Dafür stabilisierten sich die Ausgaben für Sportaktivitäten wieder, nachdem sie im letzten halben Jahr eher rückläufig waren.
Laut den Angaben blieb die Reiselust der Menschen in der Schweiz derweil auf solidem Niveau. Während die Ausgaben für Mietautos etwas abgenommen hat, gingen die Ausgaben für Hotelbuchungen etwas hoch. (awp/mc/pg)