Schweizer M&A-Markt 2014 mit erstklassigem Ergebnis
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Zürich – Der M&A-Markt in der Schweiz büsste im letzten Quartal 2014 im Vergleich zu den herausragenden Ergebnissen der vergangenen Quartale zwar ein wenig an Dynamik ein, schnitt aber historisch gesehen nach wie vor gut ab. Insgesamt konnte im Kalenderjahr 2014 ein Rekordtransaktionsvolumen erzielt werden, das in erster Linie zahlreichen Megadeals zu verdanken war. Der Gesundheitssektor stach mit einer bemerkenswert grossen Zahl an Transaktionen im Wert von über 1 Milliarde Schweizer Franken besonders hervor. Die grösste Transaktion des Jahres war die Fusion von Holcim und Lafarge, die mehr als 20 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens im Jahr 2014 ausmachte.
Die Zahl der angekündigten M&A-Transaktionen mit schweizerischer Beteiligung ist mit 158 im vierten Quartal 2014 gegenüber 165 im dritten Quartal 2014 leicht zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum sank das Transaktionsvolumen um mehr als 50 Prozent – von CHF 49.4 Milliarden im dritten Quartal auf CHF 24.3 Milliarden im vierten Quartal 2014. Somit konnte das Rekordergebnis des zweiten und dritten Quartals 2014 im vierten Quartal nicht wiederholt werden. Dennoch lag die Performance über dem historischen Durchschnitt von 146 Transaktionen pro Quartal und dem durchschnittlichen Transaktionsvolumen pro Quartal von CHF 21.5 Milliarden seit der ersten Veröffentlichung des M&A Quarterly Switzerland im Jahr 2008.
Stefan Rösch-Rütsche, Partner Transaction Advisory Services bei EY Schweiz, meint dazu: «Die starke Gesamtleistung des Schweizer M&A-Marktes wird noch deutlicher, wenn man diese aus einer jährlichen Perspektive betrachtet. Was das Transaktionsvolumen angeht, konnte das Jahr 2014 mit einem Rekordtransaktionsvolumen von CHF 175.8 Milliarden alle vorangehenden Jahre seit 2008 überholen und lag deutlich über dem Volumen von CHF 20.8 Milliarden im letzten Jahr. Zu diesem herausragenden Ergebnis trugen insbesondere einige strategische Transaktionen, einschliesslich mehrerer Portfoliobereinigungen bei, die zu den grössten Transaktionen des Jahres zählten.»
Auf den Gesundheitssektor entfielen zahlreiche grossvolumige Transaktionen
Das aussergewöhnliche Transaktionsvolumen des Jahres 2014 war in erster Linie einigen grossvolumigen Transaktionen zu verdanken. So hatten 30 Transaktionen einen Wert von über 1 Milliarde Schweizer Franken, während es 2013 lediglich zwei Transaktionen waren, die diese Schwelle überschritten haben. Von den 30 Megadeals im Jahr 2014 waren 11 dem Gesundheitswesen zuzuschreiben. Damit verzeichnete dieser Sektor sein bestes Ergebnis in Bezug auf das Transaktionsvolumen. Wenngleich der Gesundheitssektor nur 12 Prozent aller 2014 angekündigten Transaktionen ausmachte, sicherte sich dieser vier der fünf grössten Transaktionen des Jahres und machte damit 43,2 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens des letzten Jahres aus.
Aktivster M&A-Sektor im Q4 2014: Medien, Technologie und Telekommunikation
Nachdem das Segment «Industriegüter und Dienstleistungen» vier Quartale in Folge der aktivste Sektor gemessen an der Anzahl Transaktionen war, büsste er 5 Prozentpunkte ein und machte nur 16 Prozent aller angekündigten Transaktionen im vierten Quartal 2014 aus. Mit einem Anteil von 19 Prozent der insgesamt 158 angekündigten Transaktionen in der Schweiz nahm der Sektor «Medien, Technologie und Telekommunikation» die Position des Segments «Industriegüter und Dienstleistungen» als aktivster Sektor im M&A-Markt ein. Die grösste Transaktion innerhalb des MTT-Sektors im vierten Quartal war die Akquisition von Orange Communications durch NJJ Capital mit einem Dealvolumen von CHF 2.8 Milliarden.
Ausblick
Insgesamt ist der Ausblick für den Schweizer M&A-Markt 2015 positiv. Die Schweizer Wirtschaft dürfte ein leicht höheres Wachstum im Vergleich zu 2014 erreichen. Zudem sind Führungskräfte grundsätzlich zuversichtlich und planen umfangreiche M&A-Aktivitäten für das Jahr 2015. Andererseits halten geopolitische Sorgen an, insbesondere der Ukraine-Konflikt, die Entwicklung im Nahen Osten sowie die Unsicherheiten in der Eurozone. Gegen Ende 2014 trug das Risiko einer möglichen Rezession in Russland zur Unruhe bei und könnte die Wachstumsaussichten und damit den günstigen Ausblick für die M&A-Aktivitäten dämpfen. Louis Siegrist, Partner Transaction Advisory Services bei EY Schweiz, fügt abschliessend hinzu: «Insgesamt dürfte der Schweizer M&A-Markt seine starke Performance im Kalenderjahr 2015 fortsetzen. Allerdings wird es schwer sein, die Rekordergebnisse des Jahres 2014 zu übertreffen.»
Der Bericht «Mergers & Acquisitions Quarterly Switzerland – Viertes Quartal 2014» ist ab Montag, 12. Januar 2015 auf unserer Website www.ey.com/CH/de/Services/Transactions/Lead-Advisory verfügbar. (EY Schweiz/mc/ps)
Über «M&A Quarterly Switzerland» von EY
«Mergers & Acquisitions Quarterly Switzerland» von EY fasst die sektorübergreifende Entwicklung des M&A-Markts in der Schweiz zusammen. Die Publikation bietet einen Überblick über den M&A-Markt, die Bewertungskennzahlen, Ereignisse und Übernahmegelegenheiten. Beim vorliegenden Quarterly handelt es sich um die 25. Ausgabe dieser Veröffentlichungsreihe, die im Januar 2009 lanciert wurde und damals das vierte Quartal 2008 abdeckte.