Zürich – Der Schweizer Personenwagenmarkt ist im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr marginal zurückgegangen. Von Januar bis Juni fanden in der Schweiz sowie im Fürstentum Liechtenstein 157’910 Neuwagen einen Käufer, was einem Rückgang von 0,6 Prozent entspricht.
Dies habe den Erwartungen der Branchenvertretern entsprochen, wie der Informationsdienstleister Eurotax und der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS) in einer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag informieren.
Die andauernde Dieselkriese habe allerdings erneut den Selbstzündern einen argen Dämpfer versetzt. Hier lag die Zahl der verkauften Personenwagen bei 48’219, was einem Minus von 19,1 Prozent entspricht. Kompensiert worden seien die deutlichen Minderverkäufe von Dieselfahrzeugen teilweise durch weiteren Zuwachs alternativ angetriebener Personenwagen (+25,7%) sowie Benziner.
Kurzfristig könne das anzunehmende Verfehlen der CO2-Vorgaben kaum mit der ebenfalls anhaltend grossen Nachfrage nach alternativ angetriebenen Personenwagen kompensiert werden. Dafür seien die kontinuierlich steigenden Stückzahlen einfach immer noch zu klein, wie es in der Mitteilung heisst.
Bemerkenswert sei allerdings, dass der Anteil reiner Elektrofahrzeuge an allen Neuzulassungen in den bevölkerungsreichsten Kantonen Zürich (2,7%) und Bern (2,1%) im ersten Semester 2018 deutlich über dem aktuellen Marktanteil von 1,5 Prozent lag. Vorreiter sei mit einem Anteil von 4,3 Prozent aber noch immer der Kanton Obwalden.
Auch Occasionsmarkt rückläufig
Bei den Gebrauchtwagen wechselten den Angaben zufolge 437’484 den Besitzer. Dies entspricht einem Minus 1,1 Prozent gegenüber 2017. Damit befinde sich der Occasionsmarkt aber ebenfalls noch auf Zielkurs, heisst es. Zum Verkauf ausgeschrieben waren Occasionsfahrzeuge im Durchschnitt während 67 Angebotstagen.
Der Blick auf die einzelnen Marken zeigt einen weiteren Rückgang der deutschen Dominanz im Neuwagensegment – wenn auch nur einen langsamen. Die kumulierten Marktanteile der deutschen Autobauer liegen den Angaben zufolge denn auch innerhalb der Top-10-Liste noch immer bei 69,2 Prozent und bezogen auf den Gesamtmarkt bei 45,8 Prozent.
Volkswagen verteidigt denn auch den ersten Rang unter den Neuwagen, muss aber gleichzeitig ein Minus von 2,9 Prozent hinnehmen. Auch Mercedes auf Rang 2 (Marktanteil: 8,2%) gehört im Jahresvergleich mit -4,3% zu den Verlierern. BMW (Marktanteil: 7,9%), Skoda (6,5%) und Audi (5,7%) nehmen die Ränge 3 bis 5 ein.
Den stärksten Zuwachs konnte Ford mit +14,3% verzeichnen – die Marke rückte bei einem Marktanteil von 5 Prozent damit auf Rang 6 von 8 vor. Renault legte derweil um 8,8 Prozent zu und verteidigte Rang 7 mit einem Marktanteil von 4,8 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete Toyota mit 11,6% (Marktanteil: 3,2%; Rang 10). (awp/mc/ps)