Schweizer rechnen mit einem guten 2017 – wer sparen muss, streicht den Restaurantbesuch

Schweizer rechnen mit einem guten 2017 –  wer sparen muss, streicht den Restaurantbesuch

Zürich – Die guten Vorsätze gehören zum Jahreswechsel wie die knallenden Champagnerkorken zum Silvester. Wer sich für das neue Jahr etwas vornimmt, der richtet seinen Blick nicht zuletzt auch auf seine finanzielle Situation. In einer repräsentativen Studie wollte comparis.ch von 1’041 Schweizerinnen und Schweizern wissen, wo sie der finanzielle Schuh drückt, was sie finanziell von 2017 erwarten und ob genügend Geld für ihre Träume übrigbleibt.

Die Schweizerinnen und Schweizer lassen sich trotz globaler Krisen, weltwirtschaftlicher Unsicherheit und Terrorangst nicht von ihrem Optimismus abbringen. In einer Mitte Dezember 2016 von comparis.ch zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführten Studie geben über 80 Prozent der Befragten an, 2017 eine mindestens gleichbleibende finanzielle Situation zu erwarten (53,7 Prozent), in den Genuss einer eher besseren (22,2 Prozent) oder sogar einer viel besseren persönlichen Finanzlage zu kommen (6,3 Prozent).

Viel Wohlstand – aber nicht für alle
Ganz generell wird die eigene finanzielle Situation von einer grossen Mehrheit (65,1 Prozent) der Umfrageteilnehmer als positiv eingeschätzt. Und dennoch: Mehr als ein Drittel aller Befragten sagen, dass sie auf jeden Franken schauen zu müssen oder sogar mit den Ausgaben ganz und gar nicht mithalten zu können. Dabei lassen sich gewichtige regionale Unterschiede ausmachen, nach denen die Deutsch- und Westschweizer finanziell besser dastehen, als ihre Südschweizer Miteidgenossen. Von denen geben nämlich 60,8 Prozent an, mit ihrem Einkommen die Ausgaben nur knapp bestreiten zu können (Westschweizer: 39,2 Prozent und Deutschschweizer: 31,8 Prozent)

60 Prozent der Tessiner kämpfen mit Krankenkassenprämie
Gleichzeitig schaut mehr als jeder sechste Schweizer pessimistisch in das gerade eingeläutete Jahr: 17,8 Prozent der Befragten geben an, dass sie eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation befürchten. Auffallend dabei: Die Tessiner blicken von allen befragten Schweizern am wenigsten optimistisch in das neue Jahr – knapp 30 Prozent von ihnen befürchten einen finanziellen Abstieg. Diese Stimmungslage reflektiert sich auch in einem der grössten Budgetposten von Herrn und Frau Schweizer: den Krankenkassenprämien. Fast 60 Prozent der Tessiner beklagen, dass sie entweder regelmässig oder von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten haben, das Geld für die Prämienzahlungen aufzubringen. Hier scheinen die Westschweizer (35,1 Prozent) und Deutschschweizer (28 Prozent) klar festeren Boden unter den Füssen zu haben.

Streichliste: Schweizer verzichten als erstes auf den Restaurantbesuch
Wer sparen muss, der sieht sich mit der Frage konfrontiert, worauf er am ehesten verzichten würde. Die Umfrage von comparis.ch zeichnet ein klares Bild: An erster Stelle würden die Schweizer den Restaurantbesuch, bzw. Ausgang streichen. Neben der Gastronomie (Rang 1) müssen sich in einem solchen Fall auch die Unterhaltungselektronikbranche (Rang 2) und die Modeindustrie (Rang 3) auf härtere Zeiten einstellen – bei ihnen allen würden die Befragten den Rotstift ansetzen. Dabei zeigt sich, dass Hobbys, Auto und Ferienreise am wenigsten zur Disposition stehen.

Darauf würden die Befragten verzichten:

  1. Restaurants und Ausgang (60,7 Prozent)
  2. Neue Technik und Elektronikprodukte (59,0 Prozent)
  3. Neue Kleider und Accessoires (56,7 Prozent)
  4. Kultur, Theater, Kino, Konzerte, Sportveranstaltungen (51,1 Prozent)
  5. Reisen, Ferien (37,9 Prozent)
  6. Auto (31,3 Prozent)
  7. Hobbies (23,4 Prozent)
  8. Sonstiges (4,5 Prozent)

Ein Land von Sparern und reisefreudigen Jungen
Wer in der Schweiz Geld übrig hat, der spart es (53,8 Prozent) – am wenigsten allerdings die Tessiner und Westschweizer. Dort geben nur 43,5 Prozent, bzw. 50,2 Prozent an, nicht benötigtes Geld auf die Seite zu legen (Deutschschweizer: 55,6 Prozent) – das antworteten die Umfrageteilnehmer auf die Frage «Was tun Sie mit Geld, das Sie zur freien Verfügung haben». Nach dem Sparen folgt an zweiter Stelle mit 32,6 Prozent bereits das Reisen. Hier zeigt sich vor allem die Reisefreudigkeit der Jungen: mit 44,2 Prozent geben die 18 bis 25-jährigen überdurchschnittlich oft an, mit ihrem frei verfügbaren Geld auf Reisen zu gehen.

Auf unnötige Ausgaben verzichten und Rabatte nutzen: So spart der Schweizer
Muss der Schweizer seine Ausgaben reduzieren, wird auch er zum Sparfuchs. Auf die Frage, wie denn konkret gespart würde, nennen die Befragten als erste Sofortmassnahmen den Verzicht auf unnötige Ausgaben, die Nutzung von Rabatten, das Vergleichen von Preise und der Einkauf beim Discounter oder im Ausland. (comparis.ch/mc/ps)

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