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Zürich – Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich weiterhin in guter Verfassung: Im zweiten Quartal 2013 ist das Stellenangebot auf hohem Niveau stabil geblieben. Dies zeigen die von der Universität Zürich erhobenen Quartalswerte des Adecco Swiss Job Market Index (ASJMI), der wissenschaftlichen Messgrösse für den Schweizer Gesamtstellenmarkt in Internet und Presse. In der Genferseeregion waren deutlich mehr Stellen ausgeschrieben, während in der Ostschweiz ein Rückgang zu verzeichnen war. Zugelegt haben insbesondere die Berufe im Bereich sozialer Dienstleistungen, aber auch Bürojobs wurden wieder häufiger angeboten.
Der Adecco Swiss Job Market Index ist im zweiten Quartal leicht um 1% auf 98.6 Punkte gewachsen, was den Vergleichswerten von 2011 und 2012 entspricht. Damit zeigt das Stellenangebot seit zwei Jahren eine ausgeprägte Stabilität, einzig unterbrochen von den saisonal bedingten Rückgängen jeweils am Jahresende.
Zunahme in der Genferseeregion – Rückgang in der Ostschweiz
Die durch einen grossen Dienstleistungssektor geprägte Genferseeregion profitierte im zweiten Quartal 2013 besonders stark von der wachsenden Personalnachfrage bei den sozialen Dienstleistungen und im kaufmännischen Bereich. Das Stellenangebot nahm sehr deutlich um 11% zu. In der Grossregion Zürich fiel der Zuwachs geringer aus (+6%). Klar rückläufig entwickelte sich das Stellenangebot in der Ostschweiz (–6%). Dort verloren vor allem die industriellen und technischen Berufe an Boden, während sie im letzten Quartal noch für die überdurchschnittliche Zunahme des Stellenangebots verantwortlich gewesen waren. In den anderen Regionen war bloss ein unwesentlicher Rückgang zu verzeichnen (Espace Mittelland und Zentralschweiz je –1% und Nordwestschweiz –2%).
Deutlich weniger Stellen im Angebot in der Zentralschweiz
Die Zentralschweiz ist die einzige Region, in der im Vorjahresvergleich markant weniger Stellen angeboten wurden (–14%). Seit mehr als einem Jahr wurde dort in keinem Quartal ein nennenswerter Anstieg registriert. Auch das Stellenangebot im Espace Mittelland war gegenüber dem zweiten Quartal 2012 rückläufig (–2%), die anderen Regionen wiesen einen mässigen Zuwachs zwischen 2% und 6% aus.
Büroberufe im Aufwind, soziale Dienstleistungen im Langzeithoch
Der seit gut einem Jahr anhaltende Negativtrend bei den kaufmännischen und administrativen Berufen wurde im zweiten Quartal 2013 gebrochen: Mit einem Plus von 14% erreichte das Stellenangebot das Vorjahresniveau. Diese Entwicklung zeigte sich, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass, in allen Grossregionen. Auch die Berufsgruppe soziale und medizinische Dienstleistungen verzeichnete im Landesschnitt einen deutlichen Anstieg (+9%). Dabei fällt auf, dass nicht nur die Nachfrage nach Pflegepersonal und Lehrkräften zulegte, sondern auch deutlich mehr Stellen bei juristischen und journalistischen Tätigkeiten angeboten wurden. Insgesamt erreichte der Index bei den sozialen Dienstleistungen den höchsten Wert seit Bestehen dieser Erhebung und übertraf die durchschnittliche Entwicklung um gut 30%.
Bei den übrigen Berufsgruppen waren nur kleinere Veränderungen zu beobachten: Kaum nennenswerten Zunahmen in industriellen und baugewerblichen Berufen (+2%), in Technik und Informatik sowie Verkauf und Marketing (je +1%) stand ein geringeres Stellenangebot im Gastgewerbe und bei den persönlichen Dienstleistungen sowie im Finanz- und Treuhandbereich gegenüber (je –4%). Bei den Finanzberufen erfüllte sich die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung nicht, die sich im letzten Quartal abzuzeichnen begonnen hatte. Wie bereits in früheren Jahren war die auf den Jahresanfang hin zu beobachtende Zunahme in diesem Bereich nur kurzfristiger Natur. Bei den Berufen im industriellen und technischen Sektor zeigte die Personalnachfrage eine hartnäckige Stagnation auf vergleichsweise bescheidenem Niveau; in diesem Bereich wirkte sich die Unsicherheit im europäischen Umfeld am deutlichsten aus.
Pressestellenmarkt anhaltend rückläufig
Trotz eines Rückgangs um 4% blieben die Unternehmenswebsites im zweiten Quartal 2013 der volumenmässig wichtigste Kanal für Stellenausschreibungen. Die Onlinestellenportale legten um 11% zu. Bei den Printinseraten bestätigte sich der langfristige Bedeutungsverlust: Gegenüber dem letzten Quartal sank der Anteil um 8%, im Vorjahresvergleich um 11%. (Adecco/mc/pg)