Zürich – Die Schweizer Temporärbranche hat – wenig überraschend – stark unter der Corona-Krise gelitten. Die Anzahl der von Temporärarbeitenden geleisteten Einsatzstunden fiel letztes Jahr auf den tiefsten Wert seit Messbeginn im Jahr 2012.
Im Vergleich zum Vorjahr brach 2020 die Anzahl vermittelter Stunden gemäss dem sogenannten Swiss Staffingindex um 14,3 Prozent ein. Wie die den Index berechnende Branchenorganisation am Donnerstag mitteilte, war der Einbruch beim ersten Lockdown bzw. im zweiten Quartal mit -22,8 Prozent am schärfsten.
Danach gingen die Minusraten auf 16,7 bzw. 9,6 Prozent im dritten und vierten Jahresviertel zurück. Diese leicht positive Entwicklung über den Jahresverlauf sei auf Auftragsspitzen in der Logistik zurückzuführen, sowie auf die hohe Unsicherheit der Unternehmen, die auf flexible Arbeitskräfte statt Festanstellungen setzten, heisst es in der Mitteilung.
Grösste Herausforderung seit der Finanzkrise 2008
Gemäss Swissstaffing ist Corona für die Branche die grösste Herausforderung seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Selbst gefragte Profile aus Industrie, Dienstleistung und paradoxerweise auch dem Gesundheitswesen seien in dieser Krise schwierig zu platzieren. Und wenn es gelinge, handle es sich meist um kurzfristig, flexibel zu besetzende Vakanzen.
Die Chefs aus der Branche sind gemäss einer Mitglieder-Umfrage auch nicht besonders optimistisch für die nächste Zukunft. 24 Prozent rechnen demnach mit einer Verschlechterung der Arbeitsmarktlage, 41 Prozent mit einer gleichbleibend schwierigen Situation und 33 Prozent mit einer Verbesserung. (awp/mc/ps)