Schweizer Tourismus mit stabilen Gästezahlen im Sommer

Schweizer Tourismus mit stabilen Gästezahlen im Sommer
Schweiz Tourismus-Direktor Jürg Schmid. (Foto: PHOTOPRESS / Dominik Baur)

Schweiz Tourismus-Direktor Jürg Schmid. (Foto: PHOTOPRESS / Dominik Baur)

Zürich – Der Schweizer Tourismus hat in der Sommersaison 2015 stabile Gästezahlen verzeichnet. Ein leichtes Wachstum im Heimmarkt sowie starke Zuwächse aus aussereuropäischen Ländern konnten den Rückgang bei Gästen aus der Eurozone beinahe wettmachen. Aufgrund der Frankenstärke rechnet der Branchenverband Schweiz Tourismus aber mit einem harten Winter für die hiesige Tourismusbranche. Mit neuen Initiativen soll der erwartete Rückgang abgefedert werden.

Die Sommermonate von Mai bis August zeigten bei den Hotellogiernächten in der Schweiz ein insgesamt stabiles Bild. Mit einem Rückgang von 0,1% sei die Anzahl der Übernachtungen fast auf dem Vorjahresniveau geblieben, teilte Schweiz Tourismus am Montag mit. Das wichtigste Gästesegment aus der Schweiz zeigte dabei ein Wachstum von 0,6%. Deutlich mehr Gäste kamen aus China (+38%), Indien (+29%) und den Golfstaaten (+24%).

Dagegen habe sich die Frankenstärke mit einem Minus von 13% wie erwartet stark negativ auf die Besucherfrequenzen aus der Eurozone ausgewirkt. «Der europäische Mittelstand kann oder will sich die Schweiz nicht mehr leisten», konstatierte Schweiz Tourismus-Chef Jürg Schmid an der Medienkonferenz. Vor allem der alpine und ländliche Tourismus habe stark unter dem Rückgang bei europäischen Gästen gelitten.

Harter Winter – Verstärkter Fokus auf Heimmarkt
Nach einem stabilen Sommer dürfte der hiesigen Hotelerie und den Bergbahnbetreibern ein schwieriger Winter bevorstehen. Da die meisten Gäste aus den wachstumsstarken Fernmärkten im Sommer anreisen würden, werde sich das von europäischen Besuchern geprägte Wintergeschäft besonders anspruchsvoll gestalten, so Schmid weiter.

Die jüngste Abschwächung des Euros gegenüber dem Franken sei zwar erfreulich, allerdings könne erst mit einer verzögerten Auswirkung auf die Gästezahlen gerechnet werden. Für die Wintersaison 2015/16 rechnet der Verband rechnet mit einem Rückgang der Bergbahn-Ersteintritte um 1,4%.

Der Fokus werde sich deshalb im Winter verstärkt auf den Heimmarkt richten. Um eine Abwanderung der Schweizer Gäste ins Ausland vorzubeugen, würden etwa 80% der Bergbahnen die Preise auf diese Saison hin nicht erhöhen oder gar senken, so der Verbandschef. Auch sollen attraktive Angebote für Familien, Wiedereinsteiger und Schulklassen geschaffen werden.

Social Media-Kampagne gestartet
Im Marketing setzt Schweiz Tourismus künftig verstärkt auf den Social Media-Kanal. In einer langfristig angelegten Kampagne unter dem Titel «In Love with Switzerland» sollen Geschichten und Fotos der User aufgegriffen und dann regional und thematisch zugeordnet werden. Im Vordergrund stehe dabei auch der direkte Dialog mit den Nutzern auf gleicher Ebene, so Thomas Winkler, Leiter eMarketing.

Die Kosten für die Plattform werden von Schweiz Tourismus vorläufig auf 1 Mio CHF beziffert. Teil der Kampagne sind unter anderem Werbespots mit Prominenten. So wirbt zum Beispiel der ehemalige US-Astronaut und zweiter Mensch auf dem Mond Buzz Aldrin für Ferien in der Schweiz. (awp/mc/ps)

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