Schweizer Uhrenbranche bleibt auf Erholungskurs

(Foto: Omega)

Bern / Biel – Schweizer Uhren erfreuen sich rund um den Globus grosser Beliebtheit: Nach dem coronabedingten Einbruch des letzten Jahres werden 2021 wieder deutlich mehr Zeitmesser ins Ausland exportiert; auch im Vergleich mit vor der Coronakrise.

Die Exportstatistik gilt als guter Gradmesser, wenn es darum geht, der Uhrenbranche den Puls zu fühlen. Und nachdem die weltweiten Lockdowns den Schweizer Uhrenherstellern im Jahr 2020 stark zugesetzt hatten, stehen die Zeichen nun auf Erholung.

Das beweisen auch die am Dienstag von der Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) und dem Schweizerischen Uhrenverband vorgelegten Daten: Im November liefen die vorweihnachtlichen Bestellungen heiss und es wurden Uhren im Wert von 2,17 Milliarden Franken in die Welt verschifft.

Verglichen mit dem Vorjahr ergibt sich daraus ein Plus von 12 Prozent und gegenüber November 2019 ein Zuwachs von knapp 9 Prozent. Dabei seien in Franken gemessen in einem Monat soviele Zeitmesser ausgeführt worden wie zuletzt im Oktober 2014, hält der Uhrenverband fest.

Gar Rekord möglich?
Auch im gesamten bisherigen Jahresverlauf liegen die Uhrenexporte über dem Vorkrisenniveau: Von Januar bis November wurden mit 20,4 Milliarden Franken wertmässig gut 2 Prozent mehr Schweizer Uhren exportiert. Damit rückt sogar der Rekord von 22,3 Milliarden Franken aus dem Jahr 2014 in Griffweite.

Besonders gut werden nach wie vor luxuriöse und damit teure Uhren nachgefragt. Das höchste Preissegment mit Zeitmessern zu Exportpreisen von über 3’000 Franken schneidet Monat für Monat am besten ab, während günstigere Uhren das Nachsehen haben.

Das spreche für die Genfer Richemont-Gruppe und ihre Luxusmarken wie Cartier, Piaget oder Jaeger-LeCoultre, sagt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Der Branchenprimus Swatch Group ist in allen Preissegmenten breit abgestützt vertreten und kann vom Boom bei den Luxusuhren nur zum Teil profitieren.

Die allgemein starke Erholung haben die Uhrenhersteller den Konsumentinnen und Konsumenten der beiden wichtigsten Absatzmärkte USA und China zu verdanken. Das Absatzplus in China beläuft sich auf 35 Prozent. Allerdings kaufen chinesische Konsumenten die Uhren vor allem aufgrund der wegen Corona eingeführten Reisebeschränkungen vermehrt im eigenen Land anstatt auf Reisen in Shopping-Metropolen wie Paris, London oder Hongkong ein. (awp/mc/ps)

EZV
Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH

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