Biel – Im Oktober wurden erneut mehr Schweizer Uhren ins Ausland exportiert als Vergleichsmonat des Vorjahres. Treiber des Geschäfts blieben der US-Markt sowie die weltweiten Verkäufe teurer Zeitmesser. Gebremst wurde die Branche aber von China.
Insgesamt stiegen die Uhrenexporte im Oktober um 6,7 Prozent auf 2,27 Milliarden Franken an, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) sowie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag vermeldeten. Nach zehn Monaten lagen sie um 12 Prozent über Vorjahr bei 20,4 Milliarden Franken.
Im Berichtsmonat konnte die Branche nicht ganz an die starke Entwicklung der Vormonate anknüpfen: Im September kletterten die Ausfuhren um 19 Prozent und im August um 18 Prozent in die Höhe. Allerdings hätten sich die Exportzahlen im Oktober des letzten Jahres auf einem vergleichsweise sehr hohem Niveau bewegt, begründet der Uhrenverband die Wachstumsabschwächung.
Weniger gut sieht die Bilanz auch aus, wenn die (saisonbereinigte) Veränderung gegenüber dem Vormonat betrachtet wird. Demnach nahmen die Ausfuhren um 4,3 Prozent ab.
Starker US-Markt
Die meisten Uhren wurden gemessen am Exportvolumen von 360 Millionen Franken (+17%) wiederum in die USA verschifft. Die Region verzeichnet seit Monaten starkes Wachstum. Zugleich kaufen US-Amerikanerinnen und Amerikaner auch auf ihren Reisen durch Europa Uhren, was die gute Entwicklung in Märkten wie Deutschland oder Frankreich (je +27%) erklären dürfte.
In Asien zeigt sich ein durchzogenes Bild: Während die Uhrenexporte nach Japan (+9,9%) oder Singapur (+29%) stark zulegten, gaben sie nach Hongkong (-5,5%) und vor allem China (-18%) nach. Die nach wie vor strenge Haltung Pekings im Kampf gegen Corona dürfte das Geschäft mit Luxusgütern nach wie vor belasten.
Nach Preiskategorien aufgeteilt bleiben vor allem teure Produkte am Weltmarkt gefragt: Der Export von Uhren zu Exportpreisen zwischen 500 und 3000 Franken nahm wertmässig um 3 Prozent, jener von Zeitmessern mit Preisen von über 3000 Franken gar um 11 Prozent zu. Dagegen ging dieser Wert im Preissegment 200 bis 500 Franken um deutliche 37 Prozent zurück. (awp/mc/ps)