Schweizer waren 2020 hungrig auf Guezli und Grissini
Bern – Die Schweizer Konsumenten haben vergangenes Jahr pro Kopf rund fünfeinhalb Kilo Guezli verputzt. Für die Hersteller von sogenannten Dauerbackwaren lief es 2020 deshalb vor allem in der Schweiz gut. Im Ausland waren ihre Waren hingegen weniger gefragt als in den Vorjahren.
So nahm der Exportumsatz von Dauerbackwaren – dazu zählen neben Guezli auch Apéro- und Salzgebäck, Meringues und andere brotähnliche Gebäcke – um 7,4 Prozent ab, wie der Branchenverband Biscosuisse am Dienstag mitteilte. Zudem wurden 1 Prozent weniger Dauerbackwaren ins Ausland exportiert.
Damit lief es für die Mitglieder von Biscosuisse allerdings noch etwas besser als für die gesamte Backwarenindustrie: Laut der Aussenhandelsstatistik des Schweizer Zolls nahm der Exportumsatz von Backwaren – inklusive Bäckerei- und Konditoreiwaren – gesamthaft um 16,6 Prozent ab.
Import nimmt zu
Während Schweizer Guezli im Ausland weniger nachgefragt wurden, erfreuten sie sich hierzulande allerdings grosser Beliebtheit. Es wurden 32’841 Tonnen Dauerbackwaren verkauft, was einer Zunahme um 2,4 Prozent entspricht. Der Umsatz aus dem Verkauf nahm um 1,3 Prozent zu.
Besonders beliebt waren laut der Mitteilung die sogenannten Standard-Biskuitprodukte, zu denen etwa Petit Beurre, einfach Nuss- und Mandelgebäcke oder Weihnachtskonfekte gehören. Ihre Verkaufsmenge nahm um 3,5 Prozent zu. Die Verkäufe der Spezialitäten, wozu schokolatierte Guezli oder gefüllte Hüppen zählen, nahm hingegen um 3 Prozent ab. Laut der Mitteilung machen diese beiden Kategorien zwei Drittel der Gesamtproduktion aus, sie gehören also zu den beliebtesten Dauerbackwaren in der Schweiz.
Schweizer Naschkatzen haben sich aber nicht nur auf einheimische Guezli, sondern auch auf solche aus dem Ausland gestürzt. Die Einfuhr von Dauerbackwaren habe stark zugenommen. Laut der Mitteilung wurden rund 12 Prozent mehr Standart-Biscuits und Spezialitäten importiert. Das sorgte laut Biscosuisse für einen deutlichen Anstieg des Pro-Kopf-Konsums auf rund 5,5 Kilo. Der Marktanteil dieser Importwaren stieg in der Folge um 5,2 Prozent an.
Dass der Import steigt, während sich das Exportgeschäft negativ entwickelt, wird laut Biscosuisse durch den «asymmetrischen Grenzschutz von Rohstoffen und Verarbeitungsprodukten unterstützt». Der Verband appelliert an die Politik, eine weitere Verschärfung dieser Problematik zu verhindern. (awp/mc/ps)