Schweizer Wirtschaft wächst auch im vierten Quartal

Schweizer Wirtschaft wächst auch im vierten Quartal

Seco-Direktor Jean-Daniel Gerber.

Zürich – Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist im vierten Quartal 2010 gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 0,9% gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte sich das reale BIP um 3,1%. Die revidierten Zahlen für das dritte Quartal 2010 lauten auf +0,8 (zuvor: +0,7)% zum Vorquartal bzw. +2,6% nach +3,0% zum Vorjahr.

Insgesamt lagen die Werte leicht über den Schätzungen. Die erste Schätzung für das Gesamtjahr 2010 liegt bei +2,6%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Positive Wachstumsimpulse gingen laut Seco im vierten Quartal von den Investitionen, der Handelsbilanz mit Waren sowie vom privaten Konsum aus. Auf der Produktionsseite trugen insbesondere die Industrie und das Kreditgewerbe zum Wachstum bei. Der private Konsum stieg im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3%. Positive Wachstumsbeiträge lieferten die Rubriken Nahrung, Kleidung, Verkehr, Nachrichten und Gesundheit geliefert. Der Staatskonsum erhöhte sich gemäss den Angaben um 1,2%.

Dienstleistungsverkehr im Q4 negativ
Die Bruttoanalage-Investitionen stiegen in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorquartal um 4%. Sowohl die Ausrüstungs- als auch die Bauinvestitionen entwickelten sich positiv, wobei die Ausrüstungsinvestitionen (+6,3%) stärker zunahmen als die Bauinvestitionen (+1,2%). Getragen worden sei das Wachstum der Ausrüstungsinvestitionen zu einem grossen Teil von der Rubrik Uhren, Präzisionsinstrumente und Medizinische Geräte, heisst es. Der Warenverkehr entwickelte sich im vierten Quartal positiv, der Dienstleistungsverkehr hingegen sehr negativ. Die Exporte von Waren stiegen um 2,4% und damit deutlich stärker als in den vorangegangenen Quartalen. Diesem Wachstum stand allerdings eine ausgeprägte Kontraktion der Dienstleistungsexporte gegenüber (-2,5%). Die Warenimporte nahmen um 1,8% zu, während die Dienstleistungseinfuhren um 4,4% zurückgingen.

Preise für Ausrüstungsgüter erneut rückläufig
Produktionsseitig war das BIP im vierten Quartal laut Seco breit abgestützt. Als Haupttreiber erwiesen sich der Industriesektor (+1,5%), der Finanzmarktsektor (+1,0%) sowie das Baugewerbe (+0,9%). Der Deflator des BIP nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 0,5% ab, der Konsumdeflator stagnierte. Die Preise für Ausrüstungsgüter gingen erneut zurück, und zwar um 1,9%, die Baupreise legten dagegen um 0,7% zu. Im Aussenhandelssektor sanken die Exportpreise um 1,8% und die Importpreise um 1,7%. (awp/mc/ps/upd/ss)

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