Zürich / Basel – Die Reputation des Wirtschaftsstandorts Schweiz bleibt trotz immensen innen- und aussenpolitischen Unsicherheiten positiv geprägt. Die hiesige ökonomische Entwicklung wird weiterhin optimistisch beurteilt und der mediale Grundtenor erreicht laut dem Reputationsmonitor Wirtschaft der Universität Zürich aktuell die höchsten Werte seit dem Ausbruch der Finanzkrise.
Gegenüber dem Vorquartal habe sich der Reputationsindex der Schweizer Wirtschaft erneut um 2,3 Indexpunkte verbessert, obwohl innenpolitische Ereignisse (u.a. die Abstimmung zur Unternehmenssteuerreform) wie auch aussenpolitische Ereignisse für ein hohes Mass an Unsicherheit sorgen, heisst es in einer Mitteilung des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) und der Beratungsfirma CommsLAB vom Dienstag.
Die erneut stark verbesserten Reputationswerte seien hauptsächlich auf die Berichterstattung über positive Wirtschaftsprognosen gestützt, die sich überwiegend optimistisch äussern. Die Perspektive einer weiteren Erholung habe sich im vergangenen Quartal noch einmal weiter akzentuiert, heisst es weiter. Dies wirke sich auch auf das laufende Jahr aus.
Finanzbranche legt kräftig zu
Der Finanzsektor profitierte insbesondere vom «Trump-Effekt». Der Sektor erziele erstmals seit längerem wieder positive Einschätzungen und lege einen regelrechten Zwischenspurt hin. Einerseits liege dies an der fortschreitenden Bereinigung von Altlasten und andererseits an genährten Spekulationen über eine mögliche Abschwächung der Bankenregulierung unter Präsident Trump.
Der öffentliche Grundtenor bezüglich der restlichen Wirtschaftszweige zeige sich anhaltend positiv, obwohl im dritten Quartal 2016 eine unerwartete Abkühlung des Wirtschaftswachstums zu verzeichnen gewesen sei, schreiben die Studienautoren. Getrieben durch zuversichtliche Aussichten für die Exportindustrie erwarte beispielsweise eine Studie der Credit Suisse 2017 einen zusätzlichen Schub im Export trotz Frankenstärke.
Allerdings verweist das fög auf die Diskrepanz solcher Prognosen im Hinblick auf gegenwärtige Unsicherheiten. Die Folgen politischer Entwicklungen seien kaum abzuschätzen, was auch die häufig kontroverse Berichterstattung präge, so die Studie. (awp/mc/ps)