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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten bezüglich der Schweizer Konjunktur hat sich im November wieder eingetrübt, und zwar deutlich. Der ZEW-Indikator ist auf 0 von 18,3 Punkten im Vormonat zurückgefallen. Für die kommenden sechs Monate werde damit weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung der Konjunktur erwartet, heisst es am Mittwoch in einer Mitteilung der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die den Index monatlich berechnen.
Die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage hat sich gleichzeitig um 6,9 auf -12,2 Punkte verschlechtert. Dagegen hat sich die Erwartungshaltung für die Konjunkturentwicklung in der Eurozone und in den USA jeweils verbessert.
Zunehmende Inflation erwartet
Die Inflationserwartungen gehen weiterhin von einer zunehmenden Inflation in der Schweiz aus, denn der entsprechende Index ging zwar um 5,4 Punkte etwas zurück, blieb aber mit 15,6 Punkten klar im positiven Bereich. Für die Eurozone und die USA liegen die Erwartungen hinsichtlich der Inflation noch deutlicher im positiven Bereich.
Unveränderte Zinsen in der Schweiz wie auch in der Eurozone
Mit Blick auf die kurzfristigen Zinsen geht die überwiegende Mehrheit der Befragten von unveränderten Zinsen aus, sowohl für die Schweiz als auch für die Eurozone. Indes erwarten 65% der Analysten einen Zinsanstieg in den USA in den kommenden sechs Monaten. Bei den langfristigen Zinsen wird für keine Region mit einem Rückgang gerechnet.
Weitere Frankenaufwertung erwartet
Erhöht haben sich die Erwartungen an eine Frankenaufwertung. Gegenüber dem Vormonat hat sich der Anteil der Analysten, welche von einer Aufwertung ausgehen, um 9 Prozentpunkte auf 30% erhöht. Mit +6,1 Punkten ist auch der Saldo positiv, was darauf hindeute, dass die Finanzanalysten insgesamt eher mit einer Aufwertung rechnen.
In diesem Zusammenhang wurde in einer Sonderfrage versucht, den fairen Wert des Währungspaars EUR/CHF auszumachen. Verschiedenen Spannen wurde dabei jeweils eine Wahrscheinlichkeit zugewiesen. Gegenüber derselben Sonderfrage im August haben sich die Antworten nur leicht zu höheren Fair-Value-Werten verschoben. Die grösste Wahrscheinlichkeit für einen fairen Wert des EUR/CHF-Wechselpaares wird derzeit zwischen 1,00 und 1,10 CHF sowie zwischen 1,10 und 1,20 CHF gesehen. Einem fairen Wert von über 1,20 CHF wird eine Wahrscheinlichkeit von etwa einem Viertel zugeordnet.
Leicht eingetrübt haben sich die Erwartungen an die Aktienmärkte. Zwar gehe weiterhin eine Mehrheit der Analysten von weiter steigenden Kursen aus, allerdings nicht mehr so deutlich wie noch im Oktober.
Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und dem 16. November 2015 durchgeführt. (awp/mc/pg)