Schweizer ZEW-Indikator steigt im März auf 2,5 Punkte
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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf hat sich wieder etwas verbessert. Der ZEW-Indikator ist im Berichtsmonat März gegenüber dem Vormonat um 8,4 Zähler gestiegen und notiert auf +2,5 Punkten. Entsprechend geht die Mehrheit der Analysten von einer unveränderten Konjunkturentwicklung aus.
Die aktuelle Konjunkturlage in der Schweiz werde indes von den meisten Analysten (92%) für «normal» befunden, wie es in einer Mitteilung der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vom Mittwoch heisst. Die beiden Institute berechnen den Index auf monatlicher Basis.
Keine Veränderungen der Konjunkturlage in Europa erwartet
Für die Eurozone verschlechterte sich der Konjunkturausblick gemäss den Angaben merklich bzw. von +12,0 Punkten auf noch 0,0 Punkte – neu erwarten die Analysten weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung der Konjunktur in der Eurozone. Auch die erwartete künftige Wirtschaftsentwicklung in den USA ist mit 2,7 Punkten verhalten. Somit blieben aus Sicht der Analysten wichtige Wachstumsimpulse aus der Weltwirtschaft aus, heisst es in der Mitteilung.
Bezüglich Wechselkursentwicklung geht im März mehr als die Hälfte der Analysten von einer Abwertung des Frankens gegenüber dem Dollar aus – im Februar hatten sie für den USD/CHF noch eine stabile Kursentwicklung erwartet. Bei EUR/CHF erwarten die befragten Analysten mehrheitlich eine stabile Kursentwicklung.
Stabile Zinserwartungen
Die Zinserwartungen bleiben derweil für die Schweiz stabil. Bei den kurzfristigen Zinsen erwartet eine grosse Mehrheit keine Änderung. Auch die Differenz zu den kurzfristigen Zinsen in der Eurozone dürfte sich in den kommenden sechs Monaten nicht verändern. Hinsichtlich der langfristigen Zinsen wird in der Schweiz weiterhin eher mit einem Anstieg des Zinsniveaus gerechnet.
Bei den Inflationserwartungen geht weiterhin eine Mehrheit der Analysten von einer zunehmenden Inflation in der Schweiz aus. Für die Eurozone und die USA sind die Erwartungen hinsichtlich der Inflation ebenfalls klar positiv – vor allem für die USA sind sie im März stark gestiegen.
Negative Entwicklung der Exportwirtschaft
Derweil schützen die Analysten die Lage der Schweizer Exportwirtschaft negativ ein. Knapp 70% der Befragten erwarten auch in den kommenden sechs Monaten keine Aufhellung der Exportkonjunktur. Bezüglich der Arbeitslosigkeit wird weiterhin ein Anstieg erwartet.
Die Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren sind im März 2016 gegenüber der Dezember- und der September-Umfrage – als dieselbe Sonderfrage gestellt wurde – weniger extrem geworden. Für am wahrscheinlichsten wird ein Wachstum von 1,0% bis und mit 1,5% gehalten. Ein längerfristiges Wachstum unter 0,5% oder über 2,0% wird nun von allen Analysten ausgeschlossen.
Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 7. und 21. März durchgeführt, 38 Analysten nahmen daran teil. (awp/mc/pg)