Schweizer ZEW-Indikator steigt im September auf +2,7 Punkte

Schweizer ZEW-Indikator steigt im September auf +2,7 Punkte
(Bild: © Kurhan - Fotolia.com)

Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im September verbessert. So ist der sogenannte ZEW-Indikator im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat um 5,5 auf +2,7 Punkte gestiegen. Damit liegt der Indikator den dritten Monat in Folge nahe der Nullgrenze.

Rund 60% der Befragten gehen von einer unveränderten Konjunktur aus, gut 20% erwarten eine Verbesserung, knapp 20% eine Verschlechterung. Der ZEW-Index ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (21,1 minus 18,4 = +2,7).

Nach Ansicht der Analysten dürfte sich an der derzeit fast unisono für «normal» befundenen Konjunkturlage somit in naher Zukunft nichts ändern. Diese «unaufgeregte Einschätzung» sei besonders vor dem Hintergrund der überraschend starken Quartalszahlen für das Schweizer BIP bemerkenswert, halten die Credit Suisse und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), welche den Index auf monatlicher Basis berechnen in einer Mitteilung vom Mittwoch fest. Die noch immer angespannte Arbeitsmarktlage und die bis auf die Pharmaindustrie darbende Exportindustrie dürften der Grund für die vorsichtige Einschätzung sein, heisst es.

Für die Eurozone und die USA haben sich die Konjunkturerwartungen auch nur wenig verändert. Für die Eurozone erwarten die Analysten noch immer eher eine Verschlechterung, während sie für die USA eher mit einer Verbesserung gegenüber der gegenwärtigen Wirtschaftslage rechnen.

Höhere Zinsen erwartet
Sowohl für die Schweiz als auch für Deutschland und die USA sind die Erwartungen eines Anstiegs der langfristigen Zinsen im September deutlich gestiegen. Neu rechnet für alle Länder jeweils eine Mehrheit der Analysten mit steigenden langfristigen Zinsen. Bei den kurzfristigen Zinsen rechnen die Finanzanalysten für die Schweiz und die Eurozone noch immer ganz klar mit keiner Veränderung in den kommenden sechs Monaten. Für die USA geht neu jedoch mit 69% eine Mehrheit von einem Zinsanstieg aus.

Zum Dollar erwarten die Analysten bei einem Saldo von -37 eine Abschwächung des Frankens, gegenüber dem Vormonat sank der Saldo um gut 10 Zähler. Die Erwartungen hinsichtlich des EUR/CHF-Wechselkurses haben sich den Angaben zufolge im September leicht zugunsten einer Frankenabwertung verschoben. Die Mehrheit geht jedoch nach wie vor von einem unveränderten Wechselkurs aus.

Die Umfrage wurde vom 29. August bis 12. September durchgeführt, 38 Analysten nahmen daran teil. (awp/mc/ps)

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