Schweizerisches Konsumentenforum schliesst sich der Initiative «Nein zu Referenzpreisen bei Medikamenten» an

Schweizerisches Konsumentenforum schliesst sich der Initiative «Nein zu Referenzpreisen bei Medikamenten» an
Dr. Axel Müller, Schirmherr der Initiative "Nein zu Referenzpreisen bei Medikamenten". (Foto: referenzpreise-nein.ch)

Liestal – Der Bundesrat plant die Einführung eines Referenzpreissystems für Generika. Wählen in diesem System Arzt und Patient ein teureres Medikament, zahlt der Patient den Differenzbetrag aus eigener Tasche. Vor diesem Szenario hatten sich im vergangenen Jahr führende Akteure im Schweizer Gesundheitswesen zu einer Allianz gegen Referenzpreise – also Höchstbeträge für die Erstattung von Medikamentenpreisen durch die Krankenkassen – zusammengeschlossen. Mit dem Schweizerischen Konsumentenforum, einer national anerkannten Konsumentenorganisation mit liberaler Ausrichtung, gewinnt die Allianz nun ein gewichtiges neues Mitglied, welches für die Interessen der Schweizer Konsumenten und somit Patienten eintritt und für Wahlfreiheit bei Medikamenten steht.

„Wir unterstützen diese wertvolle Initiative aus voller Überzeugung“ sagt Babette Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums. „Referenzpreise bei Medikamenten würde einer Bevormundung unserer Patienten gleichkommen und ihnen und ihrer Gesundheit nur schaden.“ Dr. Axel Müller, Schirmherr der Initiative und Geschäftsführer bei Intergenerika: „Im Namen unserer Mitglieder heissen wir das Schweizerische Konsumentenforum herzlich in unserem Kreis willkommen. Gerade weil wir diese Initiative zum Wohl der Patienten gestartet haben, ist es wichtig, dass jetzt die Interessen der Konsumenten prominent vertreten sind.“ Zu den gewichtigen Mitgliedern zählen die Verbände der Ärzteschaft FMH und Apotheker pharmaSuisse sowie APA (Ärzte mit Patientenapotheke), scienceindustries, der Wirtschaftsverband Chemie, Pharma, Biotech sowie vips (Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz), die Interessensgemeinschaft Schweizer Pharma KMU, SPO Patientenschutz und das Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen. Mit diesem geschlossenen Auftreten will sich die Allianz im Bundes-Bern mehr Gehör verschaffen.

Referenzpreise schaden den Patienten
„Referenzpreise bei Medikamenten schaden den Menschen in der Schweiz auf vielfältige Art. Patienten müssen damit rechnen, dass sie ihr vertrautes Präparat nur noch dann bekommen, wenn sie in der Apotheke den Differenzbetrag aus eigener Tasche bezahlen. Ansonsten müssen sie auf das billigste Präparat wechseln“ erklärt der promovierte Apotheker und international erfahrene Generika-Experte Axel Müller. „Gerade weil Patienten gezwungen würden, immer wieder auf das billigste Präparat zu wechseln, sind unerwünschte und eine beeinträchtigte Therapietreue zu erwarten.“ Mit der Opposition gegenüber Referenzpreisen weiss die Allianz die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hinter sich. Gemäss einer repräsentativen Studie lehnen 78% der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten Referenzpreise bei Generika ab. Erfahrungen aus der EU zeigen, dass Referenzpreise zudem die Versorgungssicherheit gefährden. Zudem lassen sich bei einem Anteil der Generika an den Gesundheitskosten von knapp über einem Prozent die Krankenkassenprämien aufgrund der Grössenverhältnisse nicht nachhaltig sanieren. Selbst bei einer marginalen Prämiensenkung stehen die Eigenkosten der Patienten gegenüber, die in der Apotheke draufzahlen müssten. Dadurch werden Prämienzahler marginal entlastet, während kranke Prämienzahler über Gebühren belastet würden.

Nicht bei Generika sparen, sondern mit Generika sparen
Angesichts der grossen Nachteile für die Schweizer Konsumenten und Patienten lehnt die Allianz Referenzpreise bei Medikamenten ab. Stattdessen setzt die Allianz auf den Ausbau des Sparpotenzials: „Schon heute werden pro Jahr 1 Milliarde Franken an Medikamentenkosten dank Generika gespart. Dieses Potenzial gilt es auszubauen. Der Bundesrat ist deshalb gut beraten, das System, das sich in der EU nicht bewährt hat, nicht in der Schweiz einzuführen und stattdessen die Anreize bei Generika zu fördern.“ empfiehlt Axel Müller. (Intergenerika/mc/ps)

Über die Intitiative
Die Initiative «Nein zu Referenzpreisen bei Medikamenten» vereint Vertreter und Organisationen zentraler Akteure im Schweizerischen Gesundheitssystem auf freiwilliger Basis im gesamtschweizerischen Widerstand gegen die Einführung eines Referenzpreissystems. www.referenzpreise-nein.ch

Schreibe einen Kommentar