Arbeitslosenquote fällt im Jahr 2018 auf 2,6% zurück

Arbeitslosigkeit

(Foto: Pixabay)

Bern – In der Schweiz hat sich die Lage am Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr weiter deutlich aufgehellt. Die Arbeitslosenquote fiel auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren zurück. Ein positives Fazit zieht das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit Blick auf die Einführung der Stellenmeldepflicht.

Die jahresdurchschnittliche Zahl der Arbeitslosen lag schweizweit im Jahr 2018 mit 118’103 Personen um 25’039 tiefer als noch 2017, wie das Seco am Dienstag mitteilte. Daraus ergibt sich im Jahresmittel eine Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent, nachdem sie im Jahr davor 3,2 Prozent und 2016 3,3 Prozent betragen hatte.

Die Zahlen zeigten, dass es der Schweizer Wirtschaft gut geht und dass sich der Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung befindet, so das Seco. Stark abgenommen habe die Arbeitslosenzahl bis Juli, danach verblieb sie auf tiefem Niveau. Ab November hätten in erster Linie saisonale Effekte zu einer Zunahme geführt.

Die um Saisoneffekte bereinigten Zahlen hätten sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die saisonbereinigte Quote, die ab Oktober 2015 während eineinhalb Jahren sich hartnäckig bei 3,3 Prozent gehalten habe, sei seit Mai 2017 stetig zurückgegangen.

Saisonal bedingte Zunahme im Dezember
Betrachtet man nur die Entwicklung im Monat Dezember, dann hat sich die Quote verglichen mit November wie erwartet erhöht. Per Ende Dezember waren insgesamt 119’661 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. Das waren verglichen mit November 9’187 mehr.

Die Arbeitslosenquote stieg daher im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent, verharrte allerdings um Saisonfaktoren bereinigt bei 2,4 Prozent. Mit dieser Entwicklung hatten Ökonomen im Vorfeld der Publikation gerechnet.

Weiter hat das Seco im Berichtsmonat 197’950 Stellensuchende gezählt, das sind 7’738 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl jedoch um 6,6 Prozent und sie sei erstmals seit 2012 zum Jahresschluss unter der Marke von 200’000 geblieben.

Tiefere Jugendarbeitslosigkeit
Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt zieht sich durch alle Altersgruppen: Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren sank im Jahresmittel um 0,7 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Ende Dezember waren mit 13’172 Jugendlichen 21 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als vor Jahresfrist.

Ähnlich positiv haben sich die Arbeitslosenzahlen bei Personen ab 50 Jahren entwickelt. Hier liegt die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt um 0,3 Prozent tiefer bei 2,5 Prozent. Und die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit knapp 16’000 um mehr als ein Viertel unter dem Vorjahreswert.

Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt wird auch die Bundesfinanzen entlasten. Das Rechnungsjahr 2018 schloss der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung mit einem Überschuss von 1,11 Milliarden Franken ab und so konnten die Darlehen bei der Bundestresorie auf 1,1 Milliarden halbiert werden.

Positives Fazit zur Stellenmeldepflicht
Ein positives Fazit zieht das Seco betreffend der Einführung der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent, die seit Juli gilt. Das Parlament beschloss die Massnahme für eine EU-kompatible Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative der SVP. Damit soll das Potenzial inländischer Arbeitskräfte besser genutzt werden.

Die starke Zunahme der gemeldeten offenen Stellen zeige, dass die Arbeitgeber der Stellenmeldepflicht nachkommen, resümiert das Seco. Insgesamt waren Ende Jahr 26’904 offene Stellen bei den RAV gemeldet gegenüber nur 10’704 im Dezember 2017. Dabei unterlagen weit mehr als die Hälfte der offenen Stellen der Stellenmeldepflicht.

Die IT-Systeme zur Online-Erfassung von offenen Stellen funktionierten gut, so das Seco weiter. Und die notwendigen Überprüfungen bei den RAV erfolgten rasch. (awp/mc/ps)

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