Seco erhöht BIP-Prognosen für 2015 leicht

Rezession

(Foto: Valerie Potapova - Fotolia)

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Bern – Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich laut den Ökonomen des Bundes seit der letzten Prognose vom Juni kaum verändert. Für das laufende Jahr sind sie Experten leicht optimistischer als zuletzt, für das nächste Jahr etwas pessimistischer. Die Folgen des Frankenschocks bleiben deutlich spürbar.

Die neueste Prognose des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) geht von einem realen BIP-Wachstum im laufenden Jahr von 0,9% aus, nachdem es bei der letzten Prognose im Juni noch auf 0,8% geschätzt worden war. Für 2016 erwartet es mit +1,5% nach +1,6% einen minimal tieferen Wert als bei der letzten Prognose.

Verhaltene Wirtschaftsentwicklung
Die Wirtschaftsentwicklung werde im zweiten Halbjahr trotz einer leichten Entspannung der Wechselkurssituation noch sehr verhalten bleiben und sich erst im Verlauf von 2016 festigen, heisst es in der Mitteilung des Seco vom Donnerstag. Es zeichne sich somit ab, dass die Schweizer Wirtschaft wegen der Frankenaufwertung für zwei Jahre eine deutlich unterdurchschnittliche Wachstumsdynamik verzeichnen werde – gemessen am Potenzialwachstum von rund 2%.

Höhere Arbeitslosigkeit erwartet
Dadurch wird gemäss Seco die Arbeitslosigkeit ansteigen: Die entsprechende Quote wird für 2015 auf 3,3% und für 2016 auf 3,6% geschätzt. Auf die Gesamtbeschäftigung hinterliess der Frankenschock von Mitte Januar zwar bislang keine deutlichen Spuren, die Beschäftigung wuchs auch im zweiten Quartal sogar.

Sie tat das aber nur noch im Dienstleistungssektor. Insbesondere in der Industrie, aber auch im Baugewerbe ging die Beschäftigung leicht zurück. Das könnte sich gemäss den Seco-Experten in den kommenden Quartalen akzentuieren. Für 2015 rechnet das Seco mit einem Beschäftigungswachstum von 0,9%, für 2016 von 0,8%.

Seit dem Frühjahr 2015 steigt zudem die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit langsam an. Diese unerfreuliche Tendenz dürfte gemäss den Fachleuten des Bundes bis ins Jahr 2016 hinein anhalten.

Negativer Beitrag der Handelsbilanz
Die leicht nach oben revidierte BIP-Prognose für 2015 begründet das Seco mit verschiedenen Argumenten. So wird nun zwar mit einem geringeren Wachstum bei den Konsumausgaben (+1,3%) gerechnet, dafür mit einem höheren Plus bei den Ausrüstungsinvestitionen (+2,2%). Wegen der Wechselkurssituation und der nach unten korrigierten Erwartungen für die Weltwirtschaft gehen die Experten zudem noch immer von einem negativen Wachstumsbeitrag durch die Handelsbilanz aus. 2016 sollte die Handelsbilanz wieder positiv zum BIP-Wachstum beitragen, so das Seco weiter.

Deutliche Abkühlungstendenzen bei Bauinvestitionen
Bei den Bauinvestitionen, welche die Konjunktur in den letzten Jahren massgeblich gestützt haben, zeigen sich nun gemäss den Bundesökonomen deutliche Abkühlungstendenzen. Für das laufende Jahr wird mit -1,2% gerechnet, für 2016 mit einem Nullwachstum.

Eine Grundannahme für die Prognose des Seco ist gemäss den Angaben, dass die internationale Konjunktur aufwärtsgerichtet bleibt und insbesondere der Euroraum seine Erholung fortsetzt. Auch für China wird kein starker Abschwung erwartet. (awp/mc/pg)

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