Bern – Im 4. Quartal 2013 ist das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz gegenüber dem 3. Quartal um 0,2 % gestiegen. Auf der Verwendungsseite des BIP trugen vor allem der Konsum sowie die Bruttoanlageinvestitionen positiv zum BIP-Wachstum bei, wogegen die Handelsbilanz mit Waren und Dienstleistungen negative Impulse lieferte, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilt.
Auf der Produktionsseite des BIP trug insbesondere der Anstieg der Wertschöpfung im Grosshandel massgeblich zum BIP-Wachstum bei. Im Vergleich zum 4. Quartal 2012 resultierte ein BIP-Wachstum von 1,7 %. Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das ganze Jahr 2013 eine erste vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts zu konstanten Preisen von 2,0 %, nach 1 % im Jahr 2012.
Konsumausgaben stützen
Im 4. Quartal 2013 sind die Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) um 0,7 % gestiegen. Nach einem etwas schwächeren 3. Quartal trugen im 4. Quartal praktisch alle Funktionen des Konsums positiv zur Expansion bei. Das Wachstum der Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen betrug 0,6 %.
Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen im 4. Quartal 2013 um 1,5 % zu. Sowohl die Ausrüstungs- als auch die Bauinvestitionen wiesen ebenfalls jeweils ein Wachstum von 1,5 % auf. Die starke Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen wurde hauptsächlich durch die Rubrik Fahrzeuge getragen. Aber auch die Investitionen in EDV-Dienstleistungen und Maschinen verzeichneten ein Wachstum.
Warenexporte rückläufig
Die Warenexporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) sind im 4. Quartal 2013 um 1,7 % zurückgegangen, nach einer deutlichen Zunahme im 3. Quartal 2013. Die Entwicklung im 4. Quartal ist insbesondere auf einen Rückgang der Rubrik Chemie und Pharma zurückzuführen, während die übrigen Rubriken annähernd stagnierten. Im Gegensatz dazu sind die Warenimporte (ohne Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten) im 4. Quartal 2013 um 1,4 % angestiegen. Zum Wachstum trugen insbesondere die Importe von der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie von Maschinen/Elektronik bei. Im Weiteren haben sich auch die Fahrzeugimporte positiv entwickelt. Einzig bei der Rubrik Präzisionsinstrumente/Uhren/Bijouterie wurde eine Abnahme verzeichnet.
Tourismusexporte nehmen zu
Im Dienstleistungsverkehr hat die Rubrik Tourismusexporte (Konsum von ausländischen Touristen in der Schweiz) im 4. Quartal 2013 um 0,4% zugenommen. Die Tourismusimporte (Ausgaben des Fremdenverkehrs im Ausland) sind im 4. Quartal ebenfalls angestiegen (+1,0 %). Darüber hinaus verzeichneten die übrigen Dienstleistungsexporte (+3,5 %) sowie auch die -importe (+9,8 %) ein zum Teil ausgeprägtes Wachstum.
Auf der Produktionsseite verzeichneten die meisten Rubriken eine leichte Zunahme der Wertschöpfung, wobei sich die binnenorientierten Sektoren wie Bau, Gesundheit oder der Grosshandel deutlich besser entwickelten als die exportorientierten Sektoren wie insbesondere die Industrie, aber auch die Finanzdienstleistungen.
BIP-Deflator unverändert
Im Vergleich zum 4. Quartal 2012 verharrte der Deflator des Bruttoinlandprodukts auf unverändertem Niveau (0,0 %). Im Vorjahresquartalsvergleich weiterhin rückläufig waren die Preise des privaten Konsums (-0,3 %). Seit dem 2. Quartal 2009 bilden sich die Preise der Ausrüstungsgüter zurück; diese Tendenz hat sich bis Ende Jahr 2013 fortgesetzt (-0,4 % im 4. Quartal). Der Deflator der Bauinvestitionen entwickelte sich hingegen positiv (+0,7 %). Die Exportpreise stiegen im 4. Quartal 2013 nur geringfügig (+0,1 %), die Importpreise etwas stärker (+0,5 %).
Erste provisorische Ergebnisse für das Jahr 2013
Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Jahr 2013 eine erste vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 2,0 % zu konstanten Preisen des Vorjahres und von 1,9 % zu laufenden Preisen.
Auf der Verwendungsseite des BIP haben, wie schon im Vorjahr 2012, die Ausgaben des privaten Konsums den stärksten Beitrag zur BIP-Entwicklung geliefert (1,3 Prozentpunkte). Die Bauinvestitionen trugen ebenfalls signifikant zum BIP-Wachstum bei (0,3 Prozentpunkte), sowie die Staatsausgaben (auch 0,3 Prozentpunkte). Die Handelsbilanz mit Waren und Dienstleistungen hat hingegen nur geringfügig zum BIP-Wachstum beigetragen (+0,1 Prozentpunkte). (Seco/mc/ps)