Bern – Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz sind laut den Ökonomen des Bundes weiterhin gut. Sie haben zwar ihre Prognose für das reale Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) für das kommende Jahr leicht gesenkt, sind aber nach wie vor optimistisch. Die neueste Prognose geht nun von einem BIP-Wachstum im kommenden Jahr von 2,1% aus, nach einem Plus-Wert von 2,4% noch bei der letzten Prognose im Oktober. Erstmals wagt das Seco mit +2,4% auch eine Prognose für das Jahr 2016, während der prognostizierte Wert für das laufende Jahr 2014 unverändert bei 1,8% geschätzt wird.
Die Schweizer Konjunktur sei 2014 solide aufwärtsgerichtet geblieben, heisst es in einer Mitteilung des Seco vom Donnerstag. Allerdings signalisierten die Stimmungsindikatoren der letzten Monate eine gestiegene Unsicherheit bezüglich der weiteren Wirtschaftsentwicklung. Unter der Voraussetzung aber, dass der Euroraum seine graduelle Erholung fortsetzen könne, schätzt die Expertengruppe des Bundes die schweizerischen Konjunkturperspektiven für 2015/16 weiterhin als relativ freundlich ein. Sie prognostiziert denn auch eine leichte Wachstumsbeschleunigung im kommenden Jahr gegenüber 2014.
3,0% Arbeitslose 2015 erwartet
Diese konjunkturelle Verbesserung dürfte auch den Arbeitsmarkt erfassen und die Arbeitslosenquote von 3,2% im Jahresdurchschnitt 2014 auf 3,0% im Jahr 2015 und 2,8% im Jahr 2016 sinken lassen. Die Risiken für den positiven Wirtschaftsausblick bleiben laut den Konjunkturexperten gleichwohl erheblich. Sowohl mögliche Rückschläge der internationalen Konjunktur als auch unsichere politische Rahmenbedingungen der Schweiz im Verhältnis zur EU könnten die schweizerische Konjunkturentwicklung beeinträchtigen, heisst es dazu.
Mit der Prognose von 2,1% für das kommende Jahr steht das Seco am oberen Ende der Schätzungen der wichtigsten Prognoseinstitute. Diese gehen laut einer Zusammenstellung von AWP von einem realen BIP-Wachstum von 1,4% bis 2,1% aus. (awp/mc/ps)